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Sonntag, 17. April 2022
Atom Kriegsschau Platz Europa! Griechisches Alexandroupolis als Drehkreuz für die Nato
Eisenbahn Arbeiter verweigeren sich in Griechenland, US Militär Fahzeuge, Panzer zu verladen
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Krieg in der Ukraine: Griechisches Alexandroupolis als Drehkreuz für die Nato
Hafen seit der Sperrung von Bosporus und Dardanellen durch die Türkei wichtiger. Waffenlieferungen für Kiew sorgen für Konflikte
Die nordöstliche griechische Hafenstadt Alexandroupolis nahe der
griechisch-türkischen Grenze ist zum Hub für Lieferungen von Waffen und
Militärtechnik an die Ukraine und deren Nato-Nachbarstaaten geworden.
Die Sperrung des Bosporus und der Dardanellen für Kriegsschiffe aller Schwarzmeer-Anrainer macht den Hafen von Alexandroupolis in der Regel auch für die Nato zur Endstation.
Dass der Hafen auch für den Krieg in der Ukraine eine bedeutendere
Rolle spielt, ist in Griechenland durchaus bekannt und sorgt für
Konflikte. So haben sich etwa Eisenbahnarbeiter geweigert, ihre Arbeit
in Alexandroupolis zu verrichten, um die Verbringung von Panzern in das ukrainische Kriegsgebiet zu verhindern.
Dennoch schicken die USA über Alexandroupolis Rüstungsgüter nach
Bulgarien, Polen und Rumänien, um die Ostflanke des Nordatlantikpaktes
zu verstärken. Details der einzelnen Lieferungen sind in der Regel nicht
öffentlich.
Ausbau des Hafens schon unter linksgerichteter Syriza-Regierung
Dazu gesellte sich der französische nuklearbetriebene Flugzeugträger
Charles de Gaulle, der nach dem 24. Februar ins Mittelmeer verlegt
wurde. Die Charles de Gaulle nahm auch an den Feierlichkeiten zum
griechischen Unabhängigkeitstag, am 25. März, teil. Französische
Rafalle-Jets hoben vom Flugzeugträger ab und überflogen bei der Militärparade zum Unabhängigkeitstag die Hauptstadt Athen.
Der Hafen von Alexandroupolis wurde bereits unter der
linksgerichteten Syriza-Regierung zum Stützpunkt für US-Streitkräfte
ausgebaut. 2018 gab die damalige Links-Rechts-Koalition in Athen zudem grünes Licht für neue Stützpunkte für die USA in Aktio, Andravida, Kalamata – und eben Alexandroupolis.
Diese ergänzen die bestehenden Militärbasen in Larissa und Souda auf
der Insel Kreta. Der Luftwaffenstützpunkt Larissa wird derzeit weiter
ausgebaut. Von Andravida aus sollen US-Drohnen operieren.
Ende 2021 hatte sich der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan über die Aufwertung der griechischen Militärbasen besorgt
gezeigt. Damals wurde auch aus dem Kreml Kritik laut. Die russische
Regierung, vertreten durch den Kremlsprecher Dmitri Peskow, klagte im
griechischen Privatsender ANT1:
Der heikle Punkt ist einfach erklärt. Sie haben immer mehr
Nato-Soldaten, US-amerikanische Soldaten auf Ihrem Territorium. Sie
transferieren Hunderte und Tausende von militärischen
Ausrüstungseinheiten durch Alexandroupolis und so weiter und so fort.
Sie eröffnen neue Einrichtungen für die Nato.
Gleichzeitig markiert uns die Nato als Feind und bezeichnet das
Hauptziel des Bündnisses darin, Russland abzuschrecken. Das macht uns
also nervös, Sie müssen uns verstehen.
Dmitri Peskow
Teile des Interviews wurden von der russischen Nachrichtenagentur Tassveröffentlicht.
Dabei wurde von russischer Seite der Zusammenhang zwischen dem Ausbau
des Hafens von Alexandroupolis und dem Nato-Beitritt der Ukraine betont.
Nicht schlüssig beantworten konnte der Sprecher die Frage des ANT1-Journalisten,
warum Russland der Türkei moderne S-400 Raketensysteme liefert, was
wiederum die griechische Seite in Sorge versetzt.
(Wassilis Aswestopoulos)
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