Vollkommen Pleite. Dafür gibt es überalls Beton Mollen, illegale 
Raubfischerei und jede Ziegenhütte ist heute ein Haus und viele Boote 
die real nicht benutzt werden, GFK MÜLl
 Negative Sparquote in Griechenland Der Staat hat Geld, die Griechen sind pleite
Griechische Privathaushalte konnten 2024 das dritte Jahr in Folge nicht 
sparen. Gleichzeitig wächst die Wirtschaft. Das ist ein Sonderfall in 
der EU.
28.10.2025
7:25 Uhr
Von
Ferry Batzoglou aus Athen
Für die Griechen war 2024 – ökonomisch gesehen – ein weiteres verlorenes
 Jahr. Zwar stieg das verfügbare Einkommen der griechischen 
Privathaushalte um 6,9 Milliarden Euro von 151,7 auf 158,6 Milliarden 
Euro, das bedeutet ein Plus von 4,5 Prozent. Zugleich nahmen ihre 
Konsumausgaben von 155,4 Milliarden Euro im Jahr 2023 um 7,2 Milliarden 
Euro auf 162,6 Mrd. Euro im Jahr 2024 zu, wie jetzt veröffentlichte 
Daten des Statistischen Amts der Europäischen Union zeigen – ein Anstieg
 von 4,6 Prozent.
Hellas’ Handelsbilanz ist derweil wie eh und je stark negativ – trotz aller Reformen. Was bleibt, ist die so florierende wie anfällige Monokultur Tourismus sowie die Handelsschifffahrt, die steuerbefreit ist – und so bloß die Reeder von Jahr zu Jahr immer reicher macht.
Die meisten Menschen in Griechenland kommen indes kaum über die Runden. Wie auch? 2009 lag das hiesige Gehalt im Schnitt noch bei monatlich 1.379 Euro brutto. Heute sind es sogar 37 Euro weniger. Wegen der Inflation bleibt davon noch weniger übrig. Die hiesigen Preise stiegen seit 2020 um kumuliert 22 Prozent, Lebensmittel gar um 30 Prozent. Die Kaufkraft der Griechen ist auf den zweitletzten Platz in der EU abgestürzt, nur die Bulgaren liegen noch dahinter.
Billige EU-Kredite von Hellas’ öffentlichen Geldgebern EU und der Europäischen Zentralbank, zugleich massive Geldentwertung, sprudelnde Steuereinnahmen aus einer mit 24 Prozent sehr hohen Mehrwertsteuer, die auch noch die Armen am meisten trifft: Die Staatsfinanzen von Europas Schuldenkönig Griechenland sind inzwischen solide. Doch die Griechen selbst sind pleite.
Somit fiel die Sparquote der Privathaushalte 2024 mit einem Minus von 
2,5 Prozent negativ aus. „Negativ“ heißt, die Griechen konnten nicht nur
 nichts auf die hohe Kante legen. Sie mussten vom Ersparten leben, falls
 vorhanden. Damit war 2024 das dritte Jahr in Folge mit einer negativen 
Sparquote. 2023 schloss mit einem Minus von 2,4 Prozent, 2022 mit einem 
Minus von 5 Prozent.
Damit ist Griechenland in Europa ein Sonderfall, im gesamten Euroraum 
lag die Sparquote bei 15,4 Prozent. In Hellas hingegen ist die Sparquote
 bereits seit dem Jahr 2012 – dem ersten Höhepunkt der desaströsen 
Griechenlandkrise – negativ.
Nur in zwei Kalenderjahren drehte die hellenische Sparquote ins Plus: 
2020 verzeichneten die griechischen Privathaushalte eine positive 
Sparquote von 0,7 Prozent, 2021 betrug sie gar 4,4 Prozent. Die simple 
Erklärung dafür: In den Coronajahren gaben die Griechen ob geschlossener
 Geschäfte einfach (noch) weniger Geld aus. Genauer: Der Rückgang des 
Konsums fiel größer aus als der Rückgang ihrer Einkommen.
Griechenland: Europameister bei der „subjektiven Armut“
Europameister für 2024 ist Griechenland ferner beim Index der 
sogenannten „subjektiven Armut”. Er spiegelt die Wahrnehmung der 
Privathaushalte darüber, „wie sie über die Runden kommen“. Dies 
inkludiert nicht nur das Einkommen der Privathaushalte, sondern auch die
 Ausgaben, das vorhandene Vermögen sowie bestehende Schulden. Die 
Befragten können sechs verschiedene Antworten darauf geben, wie sie ihre
 Grundbedürfnisse decken: „sehr schwer“, „schwer“, „mit gewissen 
Schwierigkeiten“, „eher leicht“, „leicht“ sowie „sehr leicht“.
Der Anteil der griechischen Privathaushalte, die angaben, dass sie 
„sehr schwer“ oder „schwer“ über die Runden kommen, lag bei fulminanten 
66,8 Prozent. Hellas lag so in ganz Europa 2024 unangefochten an erster 
Stelle: Bulgarien wies 2024 mit einem Wert von 37,4 Prozent das 
zweitschlechteste Ergebnis auf.
Es folgten die Nicht-EU-Länder Serbien mit 34 Prozent sowie die Türkei 
mit 32,2 Prozent. In der Eurozone lag der Index der subjektiven Armut 
2024 im Schnitt bei 17,6 Prozent.
Ferner hat die Privatschuld der Griechen schwindelerregende Höhen 
erreicht. Unterm Strich beläuft sich die Privatschuld aus 
rechtskräftigen Steuerschulden, offenen Sozialbeiträgen, Krediten 
(sowohl „faule“ Kredite, die nicht abgestottert werden, als auch jene, 
die bedient werden), ferner ungedeckten Schecks sowie offenen 
Stromrechnungen per Ende 2024 auf fulminante 394,85 Milliarden Euro – 
Tendenz weiter steigend.
Die griechische Privatschuld entspricht 166 Prozent des griechischen Bruttoinlandsprodukts
Die griechische Privatschuld entspricht in Relation zum griechischen 
Bruttoinlandsprodukt (BIP), das sich 2024 auf 237,573 Milliarden Euro 
belief, bereits 166 Prozent.
Paradoxerweise wächst seit 2021 die griechische Wirtschaft wieder 
moderat. 2023 und 2024 stieg Hellas’ Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 
jeweils 2,3 Prozent, ebenso in diesem Jahr wird ein Plus von 2,3 Prozent
 erwartet. Dies ist zum einen hierzulande leichter möglich, weil Hellas’
 BIP ein immer noch niedriges Niveau hat.
Mitsotakis gibt nur großen Firmen Geld
Vor allem gilt jedoch: Ohne die üppigen EU-Gelder, die nach Athen 
fließen, stünde Hellas ganz schön armselig da. Von 2021 bis 2027 fließen
 EU-Mittel von knapp 60 Milliarden Euro nach Athen – eine in Relation 
zum hiesigen BIP enorme Summe. Dabei sorgt die Regierung in Athen unter 
Premier Kyriakos Mitsotakis dafür, dass fast die gesamten Gelder aus dem
 Corona-Aufbaufonds nur an wenige Großfirmen gehen. Die allermeisten 
Firmen – Hunderttausende Kleinst-, Klein- und mittelgroße Betriebe – 
gehen völlig leer aus.
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Hellas’ Handelsbilanz ist derweil wie eh und je stark negativ – trotz aller Reformen. Was bleibt, ist die so florierende wie anfällige Monokultur Tourismus sowie die Handelsschifffahrt, die steuerbefreit ist – und so bloß die Reeder von Jahr zu Jahr immer reicher macht.
Die meisten Menschen in Griechenland kommen indes kaum über die Runden. Wie auch? 2009 lag das hiesige Gehalt im Schnitt noch bei monatlich 1.379 Euro brutto. Heute sind es sogar 37 Euro weniger. Wegen der Inflation bleibt davon noch weniger übrig. Die hiesigen Preise stiegen seit 2020 um kumuliert 22 Prozent, Lebensmittel gar um 30 Prozent. Die Kaufkraft der Griechen ist auf den zweitletzten Platz in der EU abgestürzt, nur die Bulgaren liegen noch dahinter.
Billige EU-Kredite von Hellas’ öffentlichen Geldgebern EU und der Europäischen Zentralbank, zugleich massive Geldentwertung, sprudelnde Steuereinnahmen aus einer mit 24 Prozent sehr hohen Mehrwertsteuer, die auch noch die Armen am meisten trifft: Die Staatsfinanzen von Europas Schuldenkönig Griechenland sind inzwischen solide. Doch die Griechen selbst sind pleite.

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