Mittwoch, 18. April 2018

die verrottete EU, US Aussenpolitik im Balkan und der Welt

Leserbriefe zu: Wir werden von Lügnern und Kriminellen gesteuert und das Bürgertum juckt das mehrheitlich nicht. Genauso wenig wie damals die Machtergreifung der Nazis und ihre Kriegsvorbereitung.

Veröffentlicht in: Außen- und Sicherheitspolitik, Erosion der Demokratie, Kampagnen / Tarnworte / Neusprech, Leserbriefe Der Artikel Wir werden von Lügnern und Kriminellen gesteuert und das Bürgertum juckt das mehrheitlich nicht. Genauso wenig wie damals die Machtergreifung der Nazis und ihre Kriegsvorbereitung. rief einiges an teilweise sehr emotionaler Resonanz hervor. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Wut, Fassungslosigkeit und einem Gefühl des Ausgeliefertseins an den Personenkreis, der momentan das Sagen hat in Deutschland und auf der Welt. Diese „Machthaber“, ob sie nun in der Politik, der Wirtschaft oder den Medien angesiedelt sind, erscheinen den NachDenkSeiten-Lesern als eine gänzlich fehlgeleitete Truppe. Einmal mehr, vielen Dank an Alle, die uns geschrieben haben! Zusammengestellt von Moritz Müller.
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Mathias Bröckers: „Weil von oben systematisch desinformiert und gelogen wird“

Veröffentlicht in: Außen- und Sicherheitspolitik, Audio-Podcast, Interviews, Kampagnen / Tarnworte / Neusprech, Medienkritik
Mathias Bröckers
Wenn Journalisten „gegen ein Volk oder bestimmte Volksgruppen hetzen oder zum Krieg treiben, muss das Strafgesetzbuch greifen“, sagt Autor Mathias Bröckers im Interview mit den NachDenkSeiten. „Die Art und Weise, wie Russland im Fall Skripal an den Pranger gestellt und beschuldigt wurde, ohne dass bis heute irgendein Beweis vorliegt, steht da meines Erachtens schon scharf an der Grenze zum Illegalen“, so Bröckers. Ein Interview unter anderem über die „Giftgaswochen bei McMedien“ und die zu befürchtende Berichterstattung zur Fussball-WM in Russland. Das Interview führte Marcus Klöckner.
Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.
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Kann die westliche Welt Wunder vollbringen? – Über die Religion des Westens

Normalerweise gehören Wunder eher in die Kategorie von Religionen und spirituellem Denken. Juden, Christen und Muslime glauben an Wunder Gottes und seiner auserwählten Menschen. Doch die zunehmend atheistische oder pseudoreligiös agierende imperialistische Kapitalismus ist offensichtlich zu noch größeren Wundern fähig, über die jeder Westbürger einmal nachdenken sollte:

Die Westliche Welt ist nach eigenen Angaben in der Lage fast alle angeblich bestehenden Chemiewaffenproduktionsstätten der Syrer in einer einzigen Nacht zu zerstören, die sich in bewohnten Gebieten befanden, ohne dass es zu irgendeiner Verseuchung der Umgebung kommt und ohne dass irgendein Mensch zu Schaden kommt.



Westliche Journalisten verfügen über übermenschliche Kräfte, so dass sie am Tag nach einem Angriff auf Giftgasanlangen ohne jegliche Schutzausrüstung vor den Trümmern der angeblichen Anlage stehen und berichten können.

Englische Parkbänke sind in der Lage das Leben von Menschen zu retten, die der so gefährliche russische Geheimdienst nach Angaben der westlichen Welt umbringen wollte, die Russen ihre Chemiewaffen einsetzen konnten aber dennoch versagt haben.

Westlich Politiker verfügen über die besondere Gabe sich selbst und anderen einzureden, dass ein völkerrechtswidriger Krieg dennoch angebracht ist, wenn er von der westlichen Führungsmacht durchgeführt wird.

Westliche Politiker sind in der Lage fast alle Probleme der Migration, des Terrorismus und Extremismus zu lösen, indem sie unter 14-jährigen Mädchen das Kopftuch verbieten und sie verteidigen damit die Freiheit.

Westliche Journalisten und Politiker verfügen über eine besonders wundersame Gabe: Bei einem jeden Freitag stattfindenden Ereignis, bei dem tausende Menschen durch Kugelgeschosse der Israelis verletzt werden und bereits mehrere Dutzend erschossen worden sind, darunter ein völlig unbewaffneter Journalist und kein einziger Israeli verletzt wurde, sind sie in der Lage sich selbst und der westlichen Welt einzureden, das sei Selbstverteidigung.

Die Wunder der Westlichen Welt beruhen auf einem „Glauben“, der sämtliche Glaubensgrundsätze aller Religionen in den Schatten stellt, da die Gläubigen der Westlichen Welt viel intensiver glauben müssen, als es jeglicher Gottgläubiger jemals könnte.

So glauben Bürger der westlichen Welt, angetrieben von Journalisten und Politikern, an ein ewiges Wachstum in einer nichtwachsenden Welt.

Sie glauben daran, dass Israel das Recht hatte Menschen aus ihren Häusern zu vertreiben und zu ermorden, ihnen niemals wieder jegliches Heimkehrrecht zu gewähren und begründen diesen Glauben des Existenzrechts mit dem Holocaust, obwohl die Balfour-Deklaration zur Gründung des Staates Jahrzehnte vor dem Holocaust erfolgte.

Sie glauben daran, dass ein Staat demokratisch sein kann, wenn er gleichzeitig alle Nichtjuden benachteiligt.

Die letzten beiden Grundsätze gehören übrigens zu den unabdingbaren Glaubensgrundsätzen der westlichen Welt, ohne deren Bekenntnis man zum Ungläubigen wird. Äußert der Ungläubige seinen Unglauben öffentlich, so werden Exorzisten (sieh heißen heutzutage Verfassungsschützer) losgeschickt, um die Gesellschaft vor diesen teuflischen Umtrieben zu schützen.

Es gibt aber auch weitere Glaubensgrundsätze, die zwar nicht den gleichen Rang haben wie die unabdingbaren Glaubensgrundsätze, aber dennoch geglaubt werden müssen. Dazu zählt der Glaube:

Frieden schafft man mit immer mehr Waffen.
• Der Terrorismus ist vom Himmel gefallen.
• Es gibt gute und böse Diktatoren, je nachdem ob sie den Westen lieben oder nicht.
Eine immer weiter wachsende Pharmaindustrie führt zu mehr Gesundheit.
• Eine zum Wachstum privatisierte Energiewirtschaft wird Energie einsparen helfen.
Eine zum Wachstum privatisierte Wasserwirtschaft kann zu Wassereinsparungen führen.
• Fluchtursachen von Flüchtlingen bekämpft man, indem man ihre Länder noch mehr destabilisiert.
• Freiheit erzielt man durch immer schärfere Polizeigesetze und immer größerer Einschränkung der Freiheit.
• Sicherheit erzielt man, indem man immer mehr Kriege führt.
• Unser Überschuss an Produktion hat nichts mit den Zahntausenden an Hungertoten zu tun, die jeden Tag auf diesem Planeten an Unterernährung sterben.
• Demokratie funktioniert am besten, wenn die Reichen immer reicher werden und die Schere zwischen reich und arm immer weiter auseinander geht.
• Menschenrechte dienen dazu, die eigene Macht zu festigen.
Ehe funktioniert am besten mit Selbstverwirklichung.
• Schamgefühle verhindern Freiheit.
Die Ermordung von einer Million Iraker diente der Befreiung.
Gleichmäßig im Land verteilte Uranmunition dient zum Wohl der betroffenen Bevölkerung.
• Ein Kind braucht keine Eltern mit unterschiedlichem Geschlecht.

Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, wollte man alle Glaubensgrundsätze und Details des Glaubens der Westlichen Welt auflisten. Zu den westlichen Werten gehört nach eigenen Angaben die Aufklärung. Dazu soll die Abwendung von einem unwissenschaftlichen und unvernünftigen Glauben gehören, der zum Unterdrückungsmittel verkommen war. Tatsächlich aber wurde der alte Glaube der Kirche nur ersetzt durch einen neuen Glauben des Raubtierkapitalismus. Im Gegensatz zu den Buchreligionen, in denen man die Grundsätze und die Gebote (z.B. die zehn Gebote) nachlesen kann, handelt es sich bei der neuen Religion der westlichen Welt um eine Art Geheimreligion, die nur von den Priestern, die man Politiker nennt, und Messdienern, die man Journalisten nennt, interpretiert werden darf. Das Volk hat gefälligst zu glauben und zu folgen.

1 Kommentar:




  1. Die Ukraine ist die neueste neokonservative Katastrophe


    Die Ukraine ist die neueste neokonservative Katastrophe
    von Jeffrey D. Sachs*
    Jeffrey Sachs
    (Bild https://commons.wikimedia.org)

    Der Krieg in der Ukraine ist der Höhepunkt eines 30jährigen Projekts der amerikanischen neokonservativen Bewegung. Die Regierung Biden ist vollgepackt mit denselben Neokonservativen, die sich für die Kriege der USA in Serbien (1999), Afghanistan (2001), Irak (2003), Syrien (2011) und Libyen (2011) eingesetzt haben und die den Einmarsch Russlands in die Ukraine so sehr provoziert haben. Die Erfolgsbilanz der Neokons ist ein absolutes Desaster, dennoch hat Biden sein Team mit Neokons besetzt. Infolgedessen steuert Biden die Ukraine, die USA und die Europäische Union in ein weiteres geopolitisches Debakel. Wenn Europa einen Funken Einsicht hat, wird es sich von diesen aussenpolitischen Debakeln der USA trennen.

    Die Neokons-Bewegung entstand in den 1970er Jahren um eine Gruppe allgemein bekannter Intellektueller, von denen einige von dem Politikwissenschaftler Leo Strauss von der University of Chicago und dem Altphilologen Donald Kagan von der Yale University beeinflusst wurden. Zu den führenden Köpfen der Neokons gehörten Norman Podhoretz, Irving Kristol, Paul Wolfowitz, Robert Kagan (Sohn von Donald), Frederick Kagan (Sohn von Donald), Victoria Nuland (Ehefrau von Robert), Elliott Abrams und Kimberley Allen Kagan (Ehefrau von Frederick).

    Hauptbotschaft der Neokons:
    Militärische US-Vorherrschaft überall

    Die Hauptbotschaft der Neokons lautet, dass die USA in jeder Region der Welt die militärische Vormachtstellung innehaben und sich den aufstrebenden regionalen Mächten entgegenstellen müssen, die eines Tages die globale oder regionale Vorherrschaft der USA in Frage stellen könnten, in allererster Linie Russland und China. Zu diesem Zweck sollte das US-Militär in Hunderten von Militärstützpunkten auf der ganzen Welt in Stellung gebracht werden, und die USA sollten darauf vorbereitet sein, bei Bedarf Kriege nach Wahl zu führen. Die Vereinten Nationen sollen von den USA nur dann genutzt werden, wenn dies für ihre Zwecke nützlich ist.
    Dieser Ansatz wurde erstmals von Paul Wolfowitz in seinem Entwurf der Defense Policy Guidance (DPG)1 für das Verteidigungsministerium im Jahr 1992 dargelegt. In diesem Entwurf wurde die Ausweitung des von den USA geführten Sicherheitsnetzes auf Mittel- und Osteuropa gefordert, obwohl der deutsche Aussenminister Hans-Dietrich Genscher 1990 ausdrücklich versprochen hatte, dass auf die deutsche Wiedervereinigung keine Nato-Ost-Erweiterung folgen würde.2 Wolfowitz plädierte auch für amerikanische Kriege nach eigenem Gutdünken und verteidigte das Recht Amerikas, bei Krisen, die für die USA von Belang sind, unabhängig und sogar allein zu handeln. Gemäss Aussagen von General Wesley Clark machte Wolfowitz Clark bereits im Mai 1991 klar, dass die USA Operationen zum Regimewechsel in Irak, Syrien und anderen ehemaligen sowjetischen Verbündeten anführen würden.3


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    Quelle: https://www.jeffsachs.org/newspaper-articles/m6rb2a5tskpcxzesjk8hhzf96zh7w7 vom 27.6.2022


    https://www.zeit-fragen.ch/archiv/2022/nr-28-27-dezember-2022/die-ukraine-ist-die-neueste-neokonservative-katastrophe

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