Nur durch westliche Einflussnahme konnte es aber gelingen, zu Beginn der neunziger Jahre die dort vorherrschende gemäßigte Strömung der Muslime auszuschalten und die Förderer des Heiligen Krieges an die Macht zu bringen (Kapitel 3). Dabei spielte Wien als Schaltstelle des Waffenschmuggels zunächst die zentrale Rolle, dort erhielt Bin Laden 1993 auch einen bosnischen Pass (Kapitel 4). Mit Geldern und Kämpfern aus dem islamischen Welt wurde die bosnisch-muslimische Armee aufgebaut, Bin Laden war deswegen persönlich im Präsidentenpalast in Sarajevo (Kapitel 5). Vor allem die ausländischen Dschihadisten verübten im Verlaufe der dreijährigen Kämpfe (1992 – 1995) schreckliche Greueltaten, und auch einige der den Serben zugeschriebenen Massaker könnten auf ihr Konto gehen (Kapitel 6). Doch der Kampfwert der Gotteskrieger war zunächst gering, und das änderte sich erst, als William („Bill“) Clinton 1993 US-Präsident wurde und im Zusammenspiel mit dem Erzfeind Iran deren Aufrüstung organisierte (Kapitel 7). Mit harten Bandagen brachte der US-Geheimdienst UN-Blauhelme, die diesen Bruch des internationalen Waffenembargos kritisierten, zum Schweigen (Kapitel 8). Die vermutlich wichtigste Rolle bei diesem Bosnia-Gate spielte die Pentagon-Vertragsfirma MPRI (Kapitel 9), die nach dem Friedenschluß von Dayton (1995) auch die Kontrolle über die bosnische Armee übernahm (Kapitel 10). Statt dort, wie es die offiziellen Washingtoner Legenden wollen, die Gotteskrieger auszuschalten, übernahm MPRI die fähigsten Kämpfer, bildete sie in dem mittlerweile ebenfalls von Bin Laden-Vertrauten durchsetzen Albanien aus (Kapitel 11 und 12) und schickte sie zur Unterstützung der albanischen Terrorbewegung UCK ins Kosovo und nach Mazedonien (Kapitel 13).
Ein Großteil dieser Aktivitäten wurde aus einem saudisch-amerikanischen Spendensumpf angeblich humanitärer Organisationen finanziert, in dem Bin Laden nur eine untergeordnete Rolle spielte (Kapitel 14). Ganz generell stellt sich die Frage, ob Al Qaida nicht eher ein Propagandabegriff der US-Außenpolitik als eine real existierende Organisation ist, zumal bei vielen Topterroristen der Verdacht besteht, dass sie auch für westliche Dienste arbeiten (Kapitel 17). Dies trifft auch auf die Hauptverdächtigen des 11. September zu (Kapitel 18), insbesonders auf die beiden angeblichen Masterminds der Anschläge (Kapitel 19).
In jedem Fall hat sich dank westlicher Protektion in Bosnien-Herzegowina ein terroristischer Brückenkopf gebildet, der sowohl für die weitere Entwicklung des Landes (Kapitel 15), als auch für die Sicherheit in Europa insgesamt ein erhebliches Bedrohungspotential darstellt (Kapitel 16). Schon seit geraumer Zeit gibt es darüber hinaus eine erhebliche Wanderungsbewegung von Dschihad-Kämpfern zwischen dem Balkan und Tschetschenien (Kapitel 20). Dies wird aber im Westen nicht als Gefahr gesehen, da die US-Öllobby längst die russischen Energiereserven im Auge hat (Nachwort).
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Terrorismus/al-kaida3.html
Europa
Vor den Toren Europas: Radikale Islamisten kaufen Land in Bosnien
Corriere della Sera: Radikale Islamisten haben mit Geldern aus Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten in Bosnien mehrere Hektar Grund erworben. In der Gegend sollen sich etwa 2.000 Salafisten und Wahabiten aufhalten. Kroatische Medien haben bereits vor zwei Jahren über die Entwicklung berichtet, die bei der Entscheidung Deutschlands, die Grenzen zu öffnen, offenbar keine Rolle gespielt hat. Das könnte sich als schwerer Fehler erweisen.
Im Nordwesten Bosniens haben sich im Kanton Bihac die Wahabisten zwischen Velika Kladusa und Bu in zahlreichen Gruppen organisiert. Geführt wird die Gruppe von einem Bosnier, der sich radikalisiert hat. Die Ortswahl ist nicht zufällig: Das Dorf Bosanska Bojna liegt nur wenige hundert Meter von der bosnisch-kroatischen Grenze entfernt. Der Corriere war dort und schildert den „Grenzübergang“ in den Schengen-Raum als einen kleinen Feldweg mit morschen Balken und einem „Stopp“-Schild. So sieht in der Praxis die von Angela Merkel immer wieder beschworene „EU-Außengrenze“ aus – ein Video des bosnischen Fernsehens belegt den Zustand der Grenze (Video am Anfang des Artikels).
Der unbehelligte Eintritt nach Kroatien ist hier ein Kinderspiel. Von hier aus kann jeder in den Schengen-Raum gelangen. Weil Deutschland seine Grenzsicherung aufgegeben hat, kann somit auch jeder der von den italienischen Behörden als sehr gefährlich eingestuften Gruppe ungehindert nach Deutschland einreisen.
The Kosovo Liberation Army: Does Clinton Policy Support Group with Terror, Drug Ties?
From 'Terrorists' to 'Partners'
Einen äußerst verstörenden Bericht bringt der italienische March 31, 1999 |
On March 24, 1999, NATO initiated air attacks on Yugoslavia (a federation of two republics, Serbia and Montenegro) in order to impose a peace agreement in the Serbian province of Kosovo, which has an ethnic Albanian majority. The Clinton Administration has not formally withdrawn its standing insistence that Belgrade sign the peace agreement, which would entail the deployment in Kosovo of some 28,000 NATO ground troops -- including 4,000 Americans -- to police the settlement. But in recent days the Clinton public line has shifted to a demand that Yugoslav President Slobodan Milosevic halt the offensive he has launched in Kosovo, which has led to a growing humanitarian crisis in the region, before there can be a stop to the bombing campaign. One week into the bombing campaign, there is widespread discussion of options for further actions. One option includes forging a closer relationship between the United States and a controversial group, the Kosovo Liberation Army (KLA), a group which has been cited in unofficial reports for alleged ties to drug cartels and Islamic terrorist organizations. This paper will examine those allegations in the context of the currently unfolding air campaign. Results of Week One The air assault is a product of a Clinton policy, which for months has been directed toward intervention in Kosovo, in either the form of the use of air power or of the introduction of a peacekeeping ground force -- or of air power followed by a ground force. [For details on the turbulent history of Kosovo and of the direction of Clinton policy leading to the current air campaign, see: RPC's "Senate to Vote Today on Preventing Funding of Military Operations in Kosovo: Airstrikes Likely This Week," 3/23/99; "Bombing, or Ground Troops -- or Both: Clinton Kosovo Intervention Appears Imminent," 2/22/99; and "Bosnia II: The Clinton Administration Sets Course for NATO Intervention in Kosovo," 8/12/98.] Just hours before the first bombs fell, the Senate voted 58 to 41 (with 38 Republicans voting in the negative) to authorize air and missile strikes against Yugoslavia (S. Con. Res. 21). The Senate then approved by voice vote a second resolution expressing support for members of the U.S. Armed Forces engaged in military operations against Yugoslavia (S. Res. 74)....http://fas.org/irp/world/para/docs/fr033199.htm
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