Die Plutonium-Affäre – Willy Weitzels Tanz auf dem Vulkan – Teil 3
04
Sonntag
Okt 2015
in Willy Weitzels Tanz auf dem Vulkan
Der Spruch „Die Kleinen hängt man und die Großen lässt man laufen“ dürfte auf keinen besser zutreffen, als auf den „Rafa“-BND-V-Mann-Führer und Dolmetscher „Adrian“ alias Willy Liesmann alias Michael Brandon alias Willy Weitzel.
Auch gegen Sybilla Janko wurden nicht nur dienstinterne Vorermittlungen zu einem Disziplinarverfahren („Operation Hasenfuß“ des BND-Untersuchungsreferat gegen eigene Mitarbeiter), sondern auch ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen dem Verdacht der uneidlichen Falschaussage eingeleitet. Gegenüber FOCUS bringt sie es auf den Punkt: „Die Pullacher Zentrale habe „uns im Regen stehen lassen“. Von „Dilettantismus“ ist die Rede und: „Ich habe kein Vertrauen mehr.““
Und weiter zitiert FOCUS: „Zu den Absichten des Referats 11a befragt, sagte sie: „Da wollen einige eine weiße Weste behalten, nur eine soll dreckig werden.““ (Quelle: FOCUS, Plutoniumschmuggel: Im Intriganten-Stadl“ vom 27.11.1995).
Ihr Strafverfahren wurde schließlich mangels hinreichenden Tatverdachts bei der Münchner Staatsanwaltschaft eingestellt.
Willy Weitzel blieb damit als Einziger aus dem BND-Club übrig und wurde wegen uneidlicher Falschaussage im Strafprozess gegen die drei mutmaßlichen Atomschmuggler Justiniano Torres Benitez, Julio Oroz Eguia und Javier Bengoechea Arratibel, zu einem Bußgeld von 9.000 DM verurteilt. Gegen den Strafbefehl hatte Willy Weitzel keine weiteren Rechtsmittel eingelegt, so dass dieser am 17.01.1997 wirksam wurde. Es ist nicht unverschämt anzunehmen, dass diese Geldbuße vom BND auf Kosten des Steuerzahlers beglichen wurde. Das Strafverfahren gegen ihn war also abgeschlossen – so dachte sich das zumindest der Bayerische Untersuchungsausschuss, als er ihn als Zeugen vorlud, um zum Plutoniumschmuggel vollumfänglich auszusagen.
Doch Willy Weitzel machte von seinem Aussageverweigerungsrecht gem. § 55 StPo weiterhin Gebrauch, denn es liefen schon wieder neue Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft Augsburg u.a. wegen des Verdachts der Anstiftung zum unerlaubten Umgang mit Nuklearmaterial. So durfte er nur eingeschränkt zu seiner Funktion als Dolmetscher Aussagen treffen.
Dabei hätte er sicherlich noch einige interessante Details dazu liefern können, denn wie der Spiegel „Gefallener Held“ vom 18.09.1995) bereits herausgefunden hatte, sollen gerade die Spanier bestens über die Hintergründe informiert gewesen sein: „Die einstmals guten Beziehungen der Pullacher zu den spanischen Nachrichtendiensten sind seit der Plutonium-Affäre vereist. Die Spanier weigerten sich, den BND-Präsidenten Konrad Porzner zu einem Krisengespräch zu empfangen. Die erbosten Spanier forderten statt dessen umfassende Aufklärung über „Rafas“ Plutonium-Einsatz. Weil sie zunächst nur ein paar unscharfe Fotos und belanglose Vermerke zu sehen bekamen, drohten sie mit Konsequenzen. Weitere Zusammenarbeit mit dem von Jürgen Merker geleiteten Referat 11A (Drogen, Geldwäsche), das für die Plutonium-Affäre zuständig war, lehnen sie bis auf weiteres ab.Dabei waren die Spanier über die Hintergründe des Plutonium-Deals seit langem bestens informiert. Monatelang haben sie „Rafa“ und die deutsche Botschaft rund um die Uhr abgehört, sogar noch nach Abschluß der Operation. Auf den Bändern finden sich Gespräche zwischen Kanzleramtsmitarbeitern und der BND-Residentur. Selbst Schmidbauer haben die Spanier in ihrem Schallarchiv.“
Nun gut, Willy Weitzel hat jedenfalls seine Geheimnisse mit ins Grab genommen, denn am 01.05.2004 wurde er in seinem Appartement in Tirana tot aufgefunden – angeblich Selbstmord aufgrund von Depressionen, so jedenfalls die offizielle Mitteilung der albanischen Ermittlungsbehörden.
Bekannt wäre er bereits vorher gewesen – als Säufer und Transvestit. Schließlich habe man bei ihm ja auch Frauenkleider gefunden.
Es fragt sich nur, wie Willy Weitzel mit einem Kampfgewicht von knapp 100 kg in die Kleider der Konfektionsgröße 36 reingepasst haben soll. Freunde jedenfalls wollen an diese Theorie nicht glauben, vielmehr hätten die Kleider seiner albanischen Freundin Viola gehört.
Thomas Rossner, ein damaliger Freund erzählt dem BKA und LKA Hamburg, dass Viola in Wahrheit als Mitarbeiterin des albanischen Geheimdienstes SHIS auf Willy angesetzt war.
Willy Weitzel war seit 2002 als BND-Resident in der deutschen Botschaft von Tirana eingesetzt und just in dieser Zeit kam die berühmt-berüchtigte Visa-Affäre auf, in die drei Botschaftsangehörige (Herbert Schenk, Jonathan Weinberger und Thomas Weck) verwickelt waren.
Demnach soll Willy Liesmann, so sein Freund Thomas Rossner, auf der Spur von illegalen Visavergaben, veruntreuten Hilfsgeldern, Kinderhandel und –prostitution sowie Drogengeschäfte gewesen sein, die er kurz vor seinem Tod publik machen wollte.
Zwei Jahre zuvor, am 19.05.2002 war der US-Botschafter Josef Limprecht ebenfalls einem Herztod erlegen.
Albanische Medien behaupteten, dass Limprecht, ein ehemaliger CIA-Agent in Pakistan, selbst in Drogengeschäfte verwickelt gewesen sei und deswegen vom CIA liquidiert wurde, um ihn zum Schweigen zu bringen.
Kurz vor Weitzels Tod habe sein Freund Thomas ihn am 29.04.2004 im Hotel Rogner, Tirana angetroffen. Rossner zu diesem Treffen: „Willy informierte mich, daß er in Kürze alles auffliegenlasse – die korrupte Visavergabe innerhalb der Botschaft, den Spendenmißbrauch – auch durch zahlreiche Vertreter internationaler Organisationen in Albanien – deren mögliche Involvierung in Kinderhandel und Prostitution, vor allem aber die Drogentransporte albanischer Mafiosi mithilfe deutscher Lkw`s nach Deutschland und Italien.“ (Quelle: Jaessl´s Blog „Albanien, Drogen und merkwürdige Tote“ vom 15.01.2011)
Der albanische Mafiosi Herkuran Hoxha, genannt „Ronni“ hatte offensichtlich Tirana fest im Griff. Mit Schutzgelderpressungen und Drogenschmuggel kam er zu einem ansehnlichen Vermögen bis er dann 2008 auf Veranlassung der Mailändischen Justiz wegen Verdachts auf Heroinschmuggel in seiner Heimat verhaftet wurde. Zuvor hatte er schon die türkischen Gefängnisse kennenlernen dürfen. Im Jahr 2009 kam er allerdings aufgrund von Verschleppungen der Ermittlungen wieder auf freien Fuß. Dabei dürften umfangreiche Schmier- und Bestechungsgelder des albanischen Drogenkartells sowie politische Freunde gegenüber den albanischen Behörden hilfreich gewesen sein. Man kennt sich ja durch regelmäßig stattfindende Feiern in Shijak bei Durres, eine Hafenstadt in Albanien. Zum illustren Freundeskreis von „Ronni“ zählten europäische Diplomanten genauso wie auch deutsche Unternehmer und Manager, darunter Brigitte Nickel, die Geschäftsführerin der tiranischen Zweigstelle von „Trumpf Blusen-Kleider GmbH & Co KG“.
Thomas Rossner behauptet gegenüber den deutschen Polizeibehörden, auch mit ihr eng befreundet gewesen zu sein. BKA Bericht - Geheim
Für „Ronni“ hatte diese Beziehung zu Brigitte Nickel einen besonderen Reiz, denn mindestens einmal im Monat fuhren LKWs der Firma nach Deutschland und Italien, um Bekleidungswaren auszutauschen. So legte er auch auf seinem Grundstück gegenüber dem Firmengelände ein Drogendepot an, um den Moment der nächsten Auslieferungen nicht zu verpassen. Brigitte Nickel stand wohl tief in seiner Schuld, weil er sie seit 1997 vor marodierenden albanischen Banden und Plünderer schützte. Das Schutzgelderpressungsgeschäft des Hoxha-Clans funktionierte hier perfekt, denn offensichtlich wurde Brigitte Nickel sogar Patentante von „Ronni´s“ jüngster Tochter, nachdem sie schon die Eltern auf ihrer Gehaltsliste führte. Diesem Geschäft musste jedenfalls Willy Weitzel auf der Spur gekommen sein. Ende Dezember 2003 konfrontierte er die Trumpf-Geschäftsführerin mit seinen Erkenntnissen. Er drohte ihr, den Clan samt seiner Geschäfte auffliegen zu lassen. Mir persönlich kommt das ein bisschen komisch vor, denn was sollte so eine Drohung für einen Sinn haben, wenn nicht der, dass man vom Kuchen auch ein Stück abhaben will. Andererseits hätte Willy Weitzel auch damit beabsichtigen können, Brigitte Nickel aus der Schusslinie der Ermittlungen zu bekommen. Man kann ihn dazu nicht mehr befragen.
Laut Aussagen von Thomas Rossner gegenüber den Kripobeamten des BKA und LKA Hamburg soll Brigitte Nickel es mit der Angst zu tun bekommen und sich an Hoxha gewandt haben mit der Bitte, den Drogenhandel über ihre Firma einzustellen. Das schien ihr jedoch nicht gut bekommen zu sein, denn in der Nacht vom 13. auf den 14. Januar 2004 verstarb sie ebenfalls infolge eines Herzversagens. Gemäß Aussage von Thomas Rossner hatte es am 13.01.2004 noch ein Treffen zwischen ihn selbst, „Ronni“, Nasmi Grori, Brigitte Nickel und ihrem Lebensgefährten Herbert Schenk gegeben. Dieser Herbert Schenk, der seit 2002 mit Brigitte Nickel zusammen war, arbeitete zu diesem Zeitpunkt in der Visastelle der Deutschen Botschaft und geriet aufgrund der dubiosen Visa-Geschäfte ins Visier der deutschen Ermittlungsbehörden.
Jedenfalls hat Herbert Schenk seine Lebensgefährtin gegen 01:00 Uhr nachts im Badezimmer tot aufgefunden. Ein albanischer Arzt bestätigte den Tod durch Herzversagen ohne nähere Untersuchung. „Nur wenig später wurde auch der verschweißbare Zinksarg geliefert – für mich [Anm.: Thomas Rossner] überraschend, da solche Spezialsärge oft erst nach Tagen geliefert werden. Noch am selben Tag wurde der Leichnam als Luftfracht nach Deutschland transportiert.“ (Quelle: Jaessl´s Blog „Albanien, Drogen und merkwürdige Tote“ vom 15.01.2011)
Der Drogenhandel wurde dann weitergeführt, auch ohne Brigitte Nickel, denn schon kurze Zeit später übernahm die Firma Naber nicht nur die Trumpf-Zweigstelle, sondern auch den Transport von Drogen in gewohnter Weise. An Brigittes statt wurde nun eine Frau Vogtlaender eingesetzt. Am 08. März 2004 startete der nächste Transport zur Hafenstadt Durres, um von dort nach Italien verschifft zu werden.
Weitzel, darüber von seinem Freund Thomas Rossner unterrichtet, wandte sich daraufhin an die italienische Polizei. Diese wiederum veranlasste am 09.03.2004 die albanische Polizei, 70 kg Drogen zu beschlagnahmen. Frau Vogtlaender wurde zwar dazu befragt, aber nicht mehr weiter als Verdächtige behandelt.
Doch Thomas Rossner wusste noch viel mehr gegenüber dem BKA, LKA und später auch dem BND zu berichten.
„Es war Sommer 1999, als Albert M., der damals noch Thomas Rossner hieß, nach Albanien reiste. Er sollte die Neukonstruktion der Universitäts-Kinderklinik in Tirana leiten, als deren Schirmherrinnen sich Ex-Kanzlergattin Doris Schröder-Köpf und die Verlegergattin Friede Springer gerne fotografieren ließen. Lt. Medienberichten sollten in der Kinderklinik dank großzügiger Spenden ausländischer Hilfsorganisationen bereits bei Rossners Eintreffen wesentliche Renovierungsmaßnahmen eingeleitet und Mobilar geliefert worden sein. Tatsächlich, erinnert sich Rossner, waren nicht mal Betten vorhanden. Als später medizinische Geräte und Apparate ankamen, wurden diese noch vor dem Abladen der Lkw`s von Ärzten und Krankenschwestern für ihre Privatpraxen geplündert.“ (Quelle: Jaessl´s Blog „Albanien, Drogen und merkwürdige Tote“ vom 15.01.2011)
Im August 2000 bekam Rossner die Leitung des Kinderhauses in Tirana übertragen. Dort sollte er sich um Straßenkinder, Waisenkinder und überhaupt notbedürftige Kinder kümmern. Dafür erhielt er dann 2004 den „Mutter Theresa-Orden“.
Seine Erlebnisse dazu schilderte Rossner gegenüber dem BKA im Jahr 2005, als er aufgrund massiver Drohungen auf sein Leben aus Albanien fliehen musste, nachdem er am 21.04.2005 ein SMS mit folgendem Inhalt erhielt: „Paß auf, daß es dir nicht ergeht wie deinem Freund Willy“.
Bezüglich des Kinderheims gab es immer wieder Gerüchte von Kinderhandel und Prostitution. Dort sollen Kinder über Mazedonien nach Griechenland verkauft worden sein. Von Oktober 2000 bis Mai 2001 war der Projektleiter der Welthungerhilfe in Albanien ein gewisser Alfred Horn gewesen. Öffentlich wurde er bereits als „Sklavenhändler“ beschimpft und das wohl nicht ohne Grund, denn Horn war mit dem Mafiosi Sokol Kociu eng befreundet, der wegen Auftragsmord, Drogenhandel und Prostitution 2001 verhaftet wurde. Interessanterweise hatte sich Horn mit einem Büro im Kinderhaus Tirana gemütlich gemacht.
Rossner stieß das damals schon sauer auf und er beschwerte sich auch bei der Bonner Zentrale der Welthungerhilfe. Eine im Kinderhaus tätige Sekretärin wurde daraufhin von einem kolumbianischen Mitarbeiter der Welthungerhilfe vergewaltigt. Als die Zustände im Kinderhaus immer unerträglicher wurden und sich die Mafia immer mehr breit machte, schickte Rossner noch einmal am 23. März 2005 einen Brandbrief an den Vorstand des Nationalen Hilfsprogramms Albanien (NHPA), der für das Aufbauprojekt „Kinderhaus“ verantwortlich war, um die verheerenden Zustände anzuprangern. Geschehen ist gar nichts außer dass es sechs Wochen später wieder zu einem ungeklärten Todesfall kam. Das Opfer – Peter Bartmann, deutscher Geschäftsführer des Hotels International in Tirana. Baumann war ebenfalls mit „Ronni“ Hoxha bekannt und arbeitete zuvor als Manager im Hotel „Adriatik“ in Shijak bei Durres.
Nach seiner Flucht aus Albanien mit Hilfe der deutschen Polizei bekam Rossner auf einmal Besuch von zwei BND-Leuten namens „Fuchs“ und „Wolf“. Das Treffen beschreibt Rossner so: „Ihre Befragung erinnerte mich an schlimmste Stasi-Zeiten. Die haben mich zusammengeschissen, weil ich mich nach dem Tod von Willy Weitzel an die Presse gewandt hatte. Dann ließen sie mich auf ein Papier das Büro des BND in Tirana skizzieren. Als sie feststellten, daß ich Einzelheiten und sogar Geheimnummern von Willy Weitzels Mission in Albanien wußte, gerieten sie in Panik. Wenn sie ihren Mund nicht halten, drohten Fuchs und Wolf, werden sie in Deutschland nie wieder ihren Fuß auf den Boden setzen können.“ (Quelle: Jaessl´s Blog „Albanien, Drogen und merkwürdige Tote“ vom 15.01.2011)
Danach hatte der BND nichts Besseres zu tun, als Rossner zu diskreditieren und ihn als Lügner und Schizophrenen hinzustellen.
Komisch nur, dass die Polizeibehörden einschließlich Bekannte von „Ronni“ Hoxha die Einlassungen von Rossner bestätigten.
Die Strafe folgte dann prompt auf den Fuß – das Zeugenprotokoll des LKA Hamburg über die Aussagen von Thomas Rossner, fand auf „unerklärliche“ Weise seinen Weg ins Internet und kursierte dort für jeden sichtbar – auch für die albanische Mafia – im Netz herum, was wiederum das BKA veranlasste, Rossner eine andere Identität zu verpassen und ihn ins Ausland zu verfrachten, quasi analog zu einem Zeugenschutzprogramm.
Wie passt Alfred Horn, erster Leiter der Welthungerhilfe in das Gesamtgefüge um Willy Weitzel und der Albaner-Mafia? Ist er ebenfalls ein V-Mann des BND?
Er soll enge Verbindungen zur albanischen Mafia-Größe Sokol Kociu haben.
Blerta Hoxha, die Freundin von Sokol Kociu und Angehörige des griechischen Geheimdienstes, war im Kinderhaus Tirana Horns Sekretärin. Offensichtlich sind auch SPD-Politiker tief in die Sache verstrickt. Zumindest spielt sich Doris Schröder-Köpf zusammen mit Friede Springer (Ehefrau von Axel Springer) als Schirmherrin der Universitätskinderklinik in Tirana auf.
Die Welthungerhilfe wurde von Ingeborg Schäuble, der Frau des heutigen BMF, geleitet.
Da immer mehr Kinder spurlos verschwanden und die Staatsanwaltschaft mittlerweile gegen Alfred Horn ermittelt, wurde er mit Unterstützung von Steinmeier nach Afghanistan als Entwicklungshelfer für die Organisation „Help“ geschickt.
Im Kinderheim arbeitete außerdem Liesmanns albanische Freundin Viola Islamaj, die zudem Angehörige des albanischen Geheimdienstes SHISH ist.
Nach Aussagen von Thomas Rossner (siehe LKA-Polizeiinformationsbericht zu Hekuma Hoxha) reise Alfred Horn mit einem Albaner namens Saimir Shehu durch Süd-Albanien. Weitzel soll Erkenntnisse darüber erlangt haben, dass Kinder über Mazedonien nach Griechenland verkauft werden. Thomas Rossner gibt weiter zu Protokoll: „Herr Horn ging zur damaligen Zeit sehr großzügig mit Spendengeldern um so dass die entsandten Mitarbeiter der deutschen Welthungerhilfe Bonn hier massivsten Druck ausgeübt haben gegen Herrn Horn. Der unmittelbare Ansprechpartner in Bonn war Herr Dr. Preuss und Herr Rueffer. Allein die Tatsache, das Herr Horn mit Herrn Kociu befreundet war und somit das Projekt der Deutschen Welthunger Hilfe in arge Bedrängnis brachte, veranlasste niemand in Bonn hier einzugreifen. Nach aussagen von Herrn Weitzel genoss Herr Horn (Narrenfreiheit) Das Kinderhaus Tirana wurde zum damaligen Zeitpunkt Mittelpunkt der Ermittlungen durch die alb. Kriminalpolizei, aber auch sehr massive staatliche Kontrollen blieben dieser Einrichtung nicht erspart zumal Herr Horn sein privates Schlafzimmer im Kinderhaus hatte. Ebenfalls führte eine Vergewaltigung der Sekretärin des Kinderhauses Frau Alma Shehu, durch einen Mitarbeiter der deutschen Welthungerhilfe Bonn mit Namens Victor zu einer weiteren Verschlechterung des Rufes der Kindereinrichtung. Herr Horn wollte nach bekannt werden dieses Umstandes den Architekten nicht entlassen bzw. nach Bonn zurück beordern, aber Frau Alma Shehu weigerte sich weiter für das Projekt zu arbeiten und drohte mit der albanischen Polizei. Darauf hin sprach ich mit Herrn Horn und zwang ihn zum handeln da sonst unser Arbeit beendet ist. Dieser Mitarbeiter wurde nach Bonn beordert. Die Zusammenarbeit mit Herrn Horn sowie dem Kinderhaus Tirana und der Deutschen Welthungerhilfe in Bonn wurde immer schwieriger. Da trotz meiner Einwände in Bonn niemand es für notwendig hielt zu reagieren was die Arbeit von Herrn Horn betraf, wandte ich mich an die Deutsche Botschaft Tirana (Peter Blomeyer) um hier Hilfe zu bekommen. Diese wiederum sah sich veranlasst einzugreifen was im Endeffekt auch dazu führte das Herr Horn nach langem hin- und her nach Bonn zurückbeordert wurde und eine neue Projektleiterin eingesetzt wurde. Gegen Herrn Horn lief ein Gerichtsverfahren wegen Betruges in KORCASüdalbanien. Die albanischen Medien betitelten ihn als weißen Sklavenhändler. Des Weiteren soll Alfred Horn mit der amerikanischen Söldnervermittlungsfirma DynCorps regen Kinderhandel in Bosnien und Afghanistan betrieben haben. Zwei Mitarbeiter von DynCorps, Kathryn Bolkovac und Ben Johnson, beschwerten sich bei der DynCorps-Führungsetage und wurden prompt entlassen. Beide zogen vor das Gericht und gewannen den Prozess gegen DynCorps, woraufhin DynCorps mindestens sieben Mitarbeiter in Bosnien entließ, die im Frauen- und Kinderhandel involviert waren. Die Betroffenen mussten sich jedoch vor keinem Gericht verantworten. (Quelle: Polizeiinformationsbericht/Hamburg/LKA (Thomas Rossner/Albanien/1999-2005)
Im BalkanBlog taucht im Zusammenhang mit dem Albaner Sokol Kociu auch Georg Soros auf. Er soll gute Verbindungen zu deutschen Politikern, insbesondere Gerhard Schröder und Joschka Fischer sowie Walter Steinmeier haben. Laut BalkanBlog soll er die Fäden im Hintergrund ziehen, was Albanien und den Kosovo betrifft. Insbesondere soll er die Unruhen und Verbrechen zur Destabilisierung des Landes initiieren, um später im Rahmen der Privatisierungen lukrative Geschäfte billigst mit Drogen- und unterschlagenen Geldern aufzukaufen. Dabei werden als Hauptakteure neben Bodo Hombach auch die Friedrich-Ebert Stiftung um Gernot Erler und Christoph Zöbel, Darko Saric (Partner von Hypo Alpe Adria Group), der Stanaj Clan in Montenegro, die Deutsch Albanischen Wirtschafts Gesellschaft (DAW), Dr. Klaus Mangold, die Osmani-Brüder sowie Hombachs Partner Stubotic (mittlerweile von Interpol gesucht) genannt. Sokol Kociu soll zusammen mit Alfred Horn unter dem Deckmantel der Welthungerhilfe aktiv Geldwäsche für die Drogenkartelle betrieben und bei der illegalen VISA-Beschaffung von 1999 bis 2002 mitgewirkt haben, die schließlich auch auf Antrag der CDU/CSU Ende 2004 in einen Untersuchungsausschuss mündete.
Die VISA-Affäre wird sicherlich noch ein eigener Themenbereich auf meinem Blog werden.
Gerhard Schröder, ehemaliger Bundeskanzler, soll enge Kontakte zu den Osmani-Brüdern pflegen. Sokol Kociu saß von 2002 bis 2010 in Haft.
Der BalkanBlog „Frank Walter Steinmeiers Mann, im Internationalen Drogen Handel: Alfred Horn“ vom 20.11.2010) schreibt dann etwas holperig (vermutlich dem schlechten Deutsch des albanischen Bloggers geschuldet) weiter, dass sich deutsche Ehefrauen von o.g. Personenkreis mit Kociu´s Partner Frederic Durda auf Veranstaltungen und Feiern trafen. Durda und Kociu sollen bereits 1992 in deutschen Asylheimen für den albanischen Geheimdienst SHIK (jetzt SHIS) angeworben worden sein, der wiederum im albanischen Drogenkartell eine große Rolle spielt. Gute Kontakte sollen ebenfalls zu US Politikern, der SPD und den Osmani-Brüdern in Hamburg bestehen. Ergänzend schreibt der Blogger: „PS: Sokol Kociu, wurde damals in 2001 nur verhaftet in der ersten Interpol Aktion “Orinoko” durch die Italiener, weil er Interne Geheimnisse um den Mord an dem Politiker Azem Hajdari in 1998 outete, das der Geheimdienst Chef, von den Plänen wusste. 10 Tage später war er verhaftet.“
Und wie die Geschäftspraktiken des deutschen Verlegers Bodo Hombachs aussehen, wird im Folgenden beschrieben (Quelle: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=15319) „Größeren Unmut rief die Südostexpansion der WAZ erstmals in Bulgarien hervor, wo der Konzern 1996 tätig wurde. Zunächst übernahm er die zweitgrößte Tageszeitung des Landes (24 Tschassa), danach zusätzlich auch die größte (Dneven Trud). Dabei wurde der WAZ nicht nur vorgeworfen, sich mit Dumpingpraktiken eine monopolartige Stellung verschafft zu haben [5]; in der Tat beläuft sich der Marktanteil des Unternehmens, das sich in Kartellprozessen in Sofia mit Erfolg behaupten konnte, in Bulgarien heute auf gut 70 Prozent. „Eine unserer Strategien ist es, in Länder zu gehen, in denen das Kartellrecht nicht so weit entwickelt ist“, erklärte der ehemalige WAZ-Mitarbeiter Ferlings im Januar 2007 dazu – man versuche Marktanteile aufzukaufen, bevor das Kartellrecht verschärft werde […] Seit Februar 2002 verfügt die WAZ, der zuvor bereits der Einstieg in Kroatien (Dezember 199 , Rumänien (März 2001) und Serbien (Oktober 2001 [8]) gelungen war, über einen Geschäftsführer mit herausragenden Beziehungen nach Südosteuropa. Bodo Hombach (SPD) hatte zwischen 1998 und 2001 exklusive Kontakte knüpfen können, zunächst als Kanzleramtschef bei der Vorbereitung des Kosovokriegs und während der NATO-Bombardements, ab Mitte 1999 als Sonderkoordinator der EU für den sogenannten Südosteuropa-Stabilitätspakt. Der „Stabilitätspakt“, der Kooperation und Aufbaumaßnahmen in Südosteuropa fördern sollte, brachte den EU-„Sonderkoordinator“ mit dem politischen und ökonomischen Führungspersonal in ganz Südosteuropa in direkten Kontakt. Hombach hatte bereits mit seinen Aktivitäten in Deutschland zuweilen ernsthaften Unmut erregt; ein Landespolitiker in Nordrhein-Westfalen, wo Hombach bis zum Herbst 1998 tätig war, wurde 1999 mit den Worten zitiert, „die Zahl der Intrigen in NRW“ habe mit Hombachs Wechsel in das Bundeskanzleramt „signifikant abgenommen“.[9] Hombachs Tätigkeit für den WAZ-Konzern in Südosteuropa verlief ebenfalls nicht ohne Konflikte.“
Und die Financial Times Deutschland vom 24.06.2010 gibt ein Beispiel für das intrigante Wesen eines Bodo Hombach unter dem Titel „WAZ-Blamage auf dem Balkan“
„Seit Langem klagt WAZ-Chef Hombach auf dem Balkan über Oligarchen, „die Medien für politische oder ihre eigenen wirtschaftlichen Zwecke nutzen“ und den Wettbewerb verzerren. Den Serben kommt das sehr ungelegen: Sie hoffen auf einen EU-Beitritt. Erst am Mittwoch forderte Präsident Boris Tadic von der EU ein klares Signal, ob die Mitgliedschaft erwünscht sei.
Hombach aber erneuerte seine Kritik vergangene Woche auch in einem vertraulichen Brief an Tadic, aus dem lokale Medien sogleich empört zitierten. Hombach kündigte den Rückzug der WAZ aus Serbien an. Wenig später ließ er eine von drei Firmen, bei denen Treuhänder Beko die Anteile an „Vecernje Novosti“ geparkt hat, auf die WAZ übertragen – um die Aktien später verkaufen zu können. Die Einspruchsfrist des Kartellamts sei abgelaufen, so die Argumentation, die Übernahme daher genehmigt.
Nun kocht die Stimmung über: „Hombach versucht, ,Novosti‘ zu stehlen“, titelte am Mittwoch das Belgrader Blatt. Und der Chefredakteur beschimpfte Hombach als „gescheiterten Politiker mit Mafiakontakten“.
Nach einem freundlichen Investitionsklima klingt das nicht gerade.“(Quelle: http://www.ftd.de/it-medien/medien-internet/:rueckzug-aus-serbien-waz-blamage-auf-dem-balkan/50133447.html)
In diesem Zusammenhang wäre dann auch wieder die Rolle von der CSU und Max Strauß, Sohn des verstorbenen bay. MP Franz Josef Strauß generell in Albanien zu hinterfragen. Er soll nach dem Blog „Balkaninfo“ der Initiator um den Straßenbau Durres nach Kukes in Albanien gewesen sein, der sich offensichtlich zum größten nationalen Bestechungs- und Korruptionsskandal ausweitete.
Zu diesem Zweck muss ich wieder einen längeren Exkurs vornehmen, um die Zustände und Verwicklungen insbesondere des BND und möglicherweise auch Willy Weitzel als BND-Resident in Albanien besser zu verstehen.
Hierzu kann man im Artikel „Korruptions Aufbauhilfe von Bechtel – ENKA und als Initiator: Max Strauss“ vom 27.03.2009) Einiges mehr lesen:
Demnach soll Bodo Hombach, Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe und ehemaliger SPD Politiker den Bau einer Autobahn (Autostrada 1 – Bau vom Oktober 2006 bis Mai 2010) von Durres nach Kukes angestoßen haben, damit der Kosovo eine schnelle Anbindung an den Hafen Durres bekommt. Die Quellen, aus denen man die Gelder nehmen wollte, sind entweder bei der EBRD (Osteuropabank) oder der Weltbank zu finden. Daraufhin soll Max Strauß erschienen sein, um seine Beziehungen zu deutschen Diplomaten spielen zu lassen, damit sich die dafür zuständigen Minister an einem Tisch setzen und in die Verhandlungen eintreten. Dafür soll er sich den Minister Lulzim Basha und Genc Ruli ins Boot geholt haben und die Einzelheiten für den geplanten Autobahnbau besprochen haben. Insbesondere soll es wieder um den Aufbau eines Tarn- und Briefkastennetzes für die Abwicklung der Geschäfte nebst Schmiergeld- und Provisionszahlungen gegangen sein. Eigentlich ein bereits bekanntes Verfahren, wie die Leuna- und Airbus- oder auch das Fuchs-Panzergeschäft gezeigt haben (siehe Die Atlantik-Brücke – das kriminelle Netzwerk um Holger Pfahls).
Die albanische Regierung gibt am 26.07.2009 eine Absichtserklärung für den Straßenbau von Durres nach Kukes heraus.
Offensichtlich wurde die amerikanische Baufirma Bechtel ENKA mit diesem Bau beauftragt, und zwar ohne Ausschreibung. Diese hatte wiederum zuvor einen Berater-Vertrag mit der Fa. Consult: Berberi & Strauß abgeschlossen. Von den Konten der Consult: Berberi & Strauß sollen dann Millionen von Euros an albanische Minister und deren Direktoren wie einem gewissen Toma und Vize-Minister Nikola Jata geflossen sein. Dann sollen wohl entsprechende Verträge mit der Firma Bechtel ENKA sowie Kreditverträge unter Beteiligung von diversen Anwaltskanzleien ausgearbeitet worden sein. Die Projektkosten wurden angeblich um 300% mehr angesetzt, als eigentlich dafür nötig wäre. Der Blog schreibt: „Hier zu bringen wir noch weitere Ausführungen, denn die KfW Geschäfte und die Steinmeier Banden geben genügend Material damit 20 Jahre Staatsanwälte Verfahren eröffnen können. G) die Verträge wie bei Bechtel & Enka, sind so illegal gestaltet, das man praktisch ungebremste und ohne Kontrollen, jeder Art von Rechnung von dem Staat erstattet bekommt, was in diesem Falle inzwischen zu einer Kosten Steigerung von dem getürkten Angebot von 280 Millionen € (für 67 km Autobahn Bau) auf über 1 Milliarde € angestiegen ist und erst 86% der Autobahn sind fertig.“ (Quelle: BalkanInfo, „Korruptions Aufbauhilfe von Bechtel – ENKA und als Initiator: Max Strauss“ vom 27.03.2009).
(Das wiederum erinnert mich doch wieder an den katastrophalen BND-Neubau in der Chausseestraße und dem Berliner Flughafen. Erinnerungen an die holländische Firma Imtech werden wach.)
Auf diese Weise sollen jedenfalls mehr als 500 Millionen Euro als Schmiergelder und illegale Provisionszahlungen in schwarze Kassen geflossen sein.
Der o.g. BalkanInfo-Blog stellt weiter fest: „Deshalb sind da so viele Politiker im Aufsichtsrat, als so eine Art parasitärer Betrugs Club, denn die Milliarden fauler Kredite im Ausland müssen ja verschwiegen werden. Vor allem gibt es keinerlei Gesetzes, noch sonstige Grundlage in dieser Weise überhaupt ein Geschäft im Ausland anzukurbeln. Es gab keine Ausschreibung und alle Gesetze wurden missachtet. Deshalb sitzen ja Etliche im Knast und laufen diverse Anklagen. Deutsche und die Deutsche Botschaft sowieso, damals mit Peter Annen, der Motor der Korruption und Bestechungs Mafia. Getarnt als Entwicklungs Helfer und Diplomaten, was ja sei 1999 gut bekannt ist. Die Sache erinnert an das verbrecherische Geschäft mit dem Flugplatz Rhinas von Hochtief, wo heute die gut bei der Staatsanwaltschaft bekannte Betrugs und Bestechungs Firma Strabag (unter dem Tarnnamen TREMI) herum kaspert und Geld verbrät. Franz Josef Strauss und seine legendären Reisen nach Albanien u.a. 1984 und 1987 sind noch heute eine Legende in Albanien.“
Zum Beweis der von BalkanInfo-Blog aufgestellten Behauptungen führt er veröffentlichte Unterschriften von Max Strauß auf diversen Verträgen in diesem Zusammenhang an.
Ich persönlich zweifle den Wahrheitsgehalt o.g. Behauptungen nicht an, da auch die Hypo Alpe Adria-Gruppe in Österreich in zahlreiche dubiose und faule Kreditgeschäfte, insbesondere auf dem Balkan verwickelt ist, deren Machenschaften gerade Gegenstand eines Untersuchungsausschusses in Österreich ist (siehe http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/A-USA/A-USA_00002_00383/index.shtml).
Dieses ganze Kreditkarussell um den südosteuropäischen Immobilien-, Grundstücks- und Investitionsmarkt, offensichtlich mit tatkräftiger Unterstützung von Jörg Haider, hat den österreichischen Steuerzahler bis zu 19 Milliarden Euro (vorsichtig geschätzt mit Tendenz nach oben) gekostet. Man darf gespannt sein, was hier noch zutage gefördert wird.
Unter diesem Aspekt wird dann vielleicht auch die Rolle der BayernLB, welche ja die Hypo Alpe Adria gekauft hatte, nachdem sie ausgiebig von der Beraterfirma N M Rothschild & Sons beraten wurde, etwas näher beleuchtet. Die ganze Aktion hat dem bayerischen Steuerzahler mindestens 1,3 Milliarden Euro gekostet. Andere dürften sich damit aber eine goldene Nase verdient haben.
Insofern könnte ich mir schon vorstellen, dass auch Max Strauß in diesen Klüngel von Anfang an miteingebunden war.
Zumindest ist bekannt, dass der alte Herr FJ Strauß mehrfach nach Albanien reiste und so Geschäftskontakte zu Salzgitter AG wegen einer Nickelaufbereitungsanlage möglich machte.
Auch sein guter Freund von Mercedes, Karl Dersch, konnte in Albanien einen Gebrauchtwagenhandel betreiben und „Quelle“ kaufte von Albanien Textilien.
Zusammen mit seiner Familie fuhr er im August 1984 (17.08. bis 20.08.) das erste Mal nach Albanien und traf dort auf Vizepremierminister Manush Myftiu. Die Reise wurde als rein privat deklariert und lange geheim gehalten. Angeblich hätte es nach Jugoslawien und Italien gehen sollen. Des Weiteren soll eine bekannte deutsche Milchfirma (Müller Milch?) diesen Kontakt zu Enver Hoxha vermittelt haben.
Insgesamt war er danach noch dreimal in Albanien – vom 19.05 bis 20.05.1986, am 22.05.1986 und vom 15.11. bis 16.11.1987.
Laut balkanblog vom 18.01.2013 wurde dann auch für Albanien 1987 Entwicklungshilfe in Höhe von 6 Millionen DM gewährt mit der Vorgabe, dass Ramiz Alia Waffen in den Kosovo liefern sollte.
Mit der Waffenlieferung soll der Haklaj-Clan aus Tropoje beauftragt worden sein. Das Ganze wurde als CIA-Operation namens „Roots“ vorbereitet. Hierzu schreibt ein anonymer Verfasser, erschienen auf der Homepage http://www.balkanforum.info/f16/zerschlagung-jugoslawiens-cia-operation-roots-15434/ folgendes: „… Der Bundesregierung ist bekannt, daß es im Kosovo keinerlei Konzentrationslager gibt und auch kein Haus mit S für Serben gekennzeichnet wurde. Dies, sowie die Nachricht, in keinem Stadion Pristinas werden Menschen festgehalten, wurde in direktem telefonischen Kontakt Mitarbeitern der Bundesregierung von Vertretern der katholischen Kirche in Pristina übermittelt. Dennoch wird diese Lüge weiter von Scharping [Anm.: ehemaliger Verteidigungsminister Rudolf Scharping unter der grün-roten Regierung von Gerhard Schröder] verbreitet. Der Bundesregierung ist ebenfalls bekannt, daß amerikanische und europäische Privatmedien für Videomaterial von Massakern, echt oder gestellt, an den Grenzen bis zu 200 000 US-Dollar bieten. Die NATO und die Bundeswehr unterstützen logistisch die UCK. Verpflegung und Kampfanzüge sowie Ausbilder kommen meist von der Bundeswehr, sowie aus den USA. Alle UCK-Kommandeure stehen in ständigem Funkkontakt zur NATO. NATO-Bodentruppen operieren bereits als Spähtrupps auf dem Boden des Kosovo, es handelt sich ausnahmslos um US- und Bundeswehreinheiten zum Ausmachen und Anpeilen von Bodenzielen. Ferner operieren NATO-Offiziere als Verbindungskommandos zur UCK. Kontakte hierfür stellten US- und Bundeswehroffiziere unter Mißbrauch ihrer Mission als OSZE-Beobachter schon von den Bombenangriffen der NATO her. Hierbei wird der Bundestag schlicht ebenso verarscht wie die Öffentlichkeit [..] Kanzler und Außenminister waren sich von Anbeginn darüber im Klaren, daß keine jugoslawische Regierung das Besatzungsstatut unterschreiben kann, wie es im Artikel 6, 8 und 10 von Annex B des Vertrages von Rambouillet festgeschrieben war. Beide waren sich im Klaren, daß dies der Aufgabe der Souveränität ganz Jugoslawiens gleichgekommen wäre. Der Krieg war somit unausweichlich. Experten des Justizministeriums blödelten über diese Passagen, damit hätte die NATO die Rechte eines mittelalterlichen Raubritters in ganz Jugoslawien bekommen.“
Und dann geht der anonyme Verfasser auf die verdeckte Operation „Roots“ ein, eine Gemeinschaftsoperation des CIA und DIA mit Unterstützung der BRD-Geheimdienste; so wurde der Balkan-Krieg vorbereitet mit dem Ziel, Jugoslawien durch den Verlust des Kosovos, Montenegros und der Vojvodina zu zerschlagen. Der Zugang zum Mittelmeer über Montenegro und Albanien galt auch für Jugoslawien als wichtiger Handelspunkt. Die Vojvodina galt als Kornkammer und Rohstoffquelle Jugoslawiens.
Der Verfasser schreibt weiter: „Auslöser ist die Furcht der USA und Deutschlands vor einer Allianz zwischen Rußland und anderen GUS-Staaten mit Jugoslawien bei einer Ablösung Jelzins durch kommunistische und nationalistische Kräfte [Anm.: siehe auch bereits meine Ausführungen in Teil 1 dieser Abhandlung]. Nach altrömischer Sitte des »divide et impera« setzten die Betreiber von »Roots« auf direkte Förderung des großalbanischen Nationalismus im Kosovo, aber auch auf die indirekte Finanzierung von royalistischen Tschetniks und serbischen Ultranationalisten im Kosovo durch reiche rechte exilserbische Kreise in Nordamerika und Europa, um einen ethnischen Konflikt zu provozieren.“
Nachdem sich 1997 jedoch wieder eine Annäherung zwischen Serbien und Kosovo-Albanern abzeichnete, bediente sich die CIA der hochkriminellen UCK, bestehend aus Kräften der albanischen Mafia, um einen weiteren Bürgerkrieg zu forcieren. Dies geschah über Terroranschläge auf albanischer Polizeikräfte und Militärangehörige. Weiter heißt es dann:
„Die Zivilbevölkerung diente als Schild. Verstärkt wurden diese Aktionen nach dem erneuten Treffen zwischen Rugova und Milosevic 1998 und führten erwartungsgemäß zu Überreaktionen der Polizei- und Militäreinheiten im Kosovo, die dann im Westen seitens der NATO-Staaten und der UCK als erste Anzeichen ethnischer Säuberungen verkauft werden konnten. Von den durch die UCK Ermordeten war in diesem Zusammenhang nie die Rede, auch nicht davon, wie die Zivilbevölkerung mißbraucht wurde und erst recht nicht von den aus dem Westen finanzierten serbisch- nationalistischen Kettenhunden, die von den gleichen Kreisen rechter Exilserben finanziert waren wie in Bosnien Arkans Tigermilizen und Tschetniks. (Ähnlich finanzierte man aus dem Westen die Ustaschen bei den Kämpfen zur Abtrennung Kroatiens.)“
Der Appell des Verfassers liest sich im Anschluss daran wie folgt:
„Wenn diese Vorbereitung eines Angriffskrieges mit Wissen und Billigung der Kohl-Regierung und nun mit Schröder, Scharping und Fischer durchgeführt, nicht vor das internationale Kriegsverbrechertribunal gehört, dann weiß ich nicht, was da sonst verhandelt werden soll. Schluß mit dem NATO und CIA-Krieg gegen das souveräne Jugoslawien. Die »Humanisten« sind entlarvt.
Bonn, den 7. April 1999
Gez. Insider
(Dieser Text wurde am 7. April 1999 als »Erklärung eines Insiders aus dem Bonner Regierungsapparat zum Balkan-Krieg vom 7. April 1999« anonym an Medien, Parteien und Organisationen verteilt. Die PDS-Bundestagsfraktion verbreitete ihn als Presseinformation am 8.4.1999)“ (Quelle: http://www.balkanforum.info/f16/zerschlagung-jugoslawiens-cia-operation-roots-15434/)
Im Zusammenhang mit Operation „Roots“ wäre dann auch die Rolle Kosovo Befreiungsarmee (KLA) näher zu beleuchten. Die KLA-Söldner sollen von US-Vietnam-Veteranen ausgebildet worden sein. Eine Einheit der britischen Spezialkräfte, die SAS, soll zwei Trainingscamps für die KLA in der Nähe von Tirana unterhalten.
Weiter in Teil 4
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