Es wurde kein Altholze mehr eingesammelt, was zu enormen Bränden auf den Inseln führte. Der Betrug war von Beginn an sichtbar, mit der EU Sultaninen Verordnung, dem Fest Ankauf von Sultaninen. Jeder Grieche hatte plötzlich Rebstöcke, es ging nur um Betrug, wie überall im Mittelmeer.
Bild: K. Demeter/Midjourney
Griechische Inseln - von der Autarkie zur totalen Abhängigkeit
Ein Forscher beschreibt, wie Inseln in der Ägäis sich früher
selbst versorgten, aber heute kaum mehr etwas produzieren. Von Daniel
Funk
Thodoris Tsimpidis ist ehrenamtlicher Forscher für Meeresschutz und Direktor von Archipelagos, dem grössten maritimen Informationsportal in Griechenland. In einem Beitrag für die Zeitung Εφημερίδα των Συντακτών (Efimerida ton Syntakton)zeigt er, wie Menschen in den 60er- und 70er Jahren das Ende der modellhaften Autarkie erlebten, die die Inselwelt der Ägäis jahrtausendelang prägte.
Nachfolgend seien seine Ausführungen zusammengefasst und nachgezeichnet: «Ein Schiff wird kommen» ist die deutsche Version des Liedes «Die Kinder von Piräus» von Manos Hadjidakis (Τα παιδιά του Πειραιά von Μάνος Χατζιδάκις) aus dem Jahr 1960.Oft lief aber mehrere Wochen lang kein Schiff die kleineren Inseln an, vor allem im Winter. Aber das hatte keine Auswirkungen auf die Versorgung mit Gütern und das tägliche Leben ging normal weiter.
In jedem Haus wurde dafür gesorgt, dass zu jeder Jahreszeit das, was die Produktion hergab, eingelagert wurde, damit die Menschen in den folgenden Monaten davon leben konnten – eine Form von Autarkie.
Die wenigen Dinge, die die Inselbewohner nicht selbst produzierten, waren: Reis, Kaffee und das notwendige Öl für die Lampen. Das Schiff aus Piräus brachte, wann immer es kam, diese wenigen Produkte. Umgekehrt war es üblich, dass auf der Fahrt nach Piräus viele verschiedene Erzeugnisse entweder zum Verkauf oder an Verwandte in Athen und Piräus verschifft wurden.
Seit Jahrhunderten produzieren die griechischen Inseln nicht nur für den lokalen Verbrauch, sondern auch für den Export. Die grösseren von ihnen wie Lesbos, Chios und Samos waren jahrhundertelang wichtige Produktions- und Exportstandorte für alle Arten von landwirtschaftlichen und tierischen Erzeugnissen und verfügten auch über kleine Industriebetriebe. Die Insel Chios produziert zum Beispiel heute noch Mastix, das Harz des Mastixbaumes, das für Likör, natürlichen Kaugummi oder zur Mundpflege verwendet wird. Ja, in Chios wächst der Kaugummi auf den Bäumen! Heute exportieren die Ägäisinseln aber vor allem Abfälle.
Ikaria exportierte zum Beispiel Rosinen, Aprikosen, Mandeln und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse. Kythnos produzierte noch in den 1970er Jahren Gerste. Paros exportierte Getreide und Naxos Kartoffeln, Obst und Gemüse. Viele Inseln exportierten auch Rohstoffe (z. B. Kohle oder Kalk).
In früheren Jahrzehnten verfügten auch die kleinen Inseln über eine gute Wasserversorgung. Sie nutzten nicht nur Quellen und das Grundwasser, es wurde auch systematisch Regenwasser gesammelt. Um Trinkwasser zu haben, ging man an die Wasserquelle, füllte das kostbare Nass in Glasflaschen ab und hatte für eine Woche zu trinken – so, wie das heute noch in nicht-touristischen Gegenden geschieht.
Wenn heute wegen anhaltend schlechtem Wetters oder Streiks keine Schiffe die Inseln anlaufen, dauert es nur ein paar Tage, bis die Regale der Geschäfte leer sind, angefangen natürlich bei Supermarktketten, die sich auf fast allen Inseln niedergelassen haben.
Nach einer Woche wird es sehr schwierig, denn es herrscht ein Mangel an Gemüse, Obst und fast allen Arten von Lebensmitteln, und es gibt nicht einmal mehr Trinkwasser. Auf den meisten Inseln konsumieren die Bewohner Wasser heute fast ausschliesslich aus Einweg-Plastikflaschen, mit allen Folgen für ihre Gesundheit und die Umwelt.
Nach zehn bis zwölf Tagen wird es sehr schwierig. Es fehlt sogar Salz, das früher die Kinder kübelweise vom Meer nach Hause brachten.
Die Frage ist also: Wie haben es die Bewohner der griechischen Inselwelt geschafft, in 40 bis 50 Jahren von der fast kompletten Selbstversorgung in die totale Abhängigkeit zu geraten und dabei ein kluges Bewirtschaftungssystem in Misskredit zu bringen, das in allen Ökologielehrgängen der Welt Unterrichtsthema sein sollte?
Die Antwort liegt im Tourismus. In den letzten Jahrzehnten ist in der Ägäis eine touristische Monokultur entstanden. Diese hat der Kultur der Selbstversorgung und des klugen Umgangs mit den natürlichen Ressourcen den Todesstoss versetzt.
An die Stelle der landwirtschaftlichen Betriebe traten kleine und grosse Hotels, Zimmer zum Vermieten oder sonstige touristische Infrastruktur. Der Schutz der Inseln vor Erosion wurden aufgeweicht und zusammen mit den fruchtbaren Böden auf den Inseln litt auch der Grundwasserspiegel.
Auch das traditionelle System der Tierhaltung wurde zerstört, das auf empirischen Erkenntnissen und Wissen darüber beruhte, wie viel Vieh in einem Gebiet gehalten werden kann, und zu welchen Jahreszeiten und wann die Tiere woanders hingetrieben werden müssen, um die negativen Auswirkungen der Überweidung zu vermeiden.
Dieses Wissen beruhte nicht auf dem Studium der Ökologie, sondern auf gesundem Menschenverstand und langjähriger Erfahrung. Die Überreste dieser traditionellen Viehwirtschaft können wir heute noch auf allen Inseln sehen, mit den Trockenmauern und gepflästerten Strassen.
In den 80er Jahren begannen die griechischen Behörden mit der Einführung der gemeinsamen Agrarpolitik der EU. Diese erwies sich für die Inselwelt als katastrophal, da sie dieses alte und nachhaltige Bewirtschaftungssystem zerstörte, indem sie falsche Anreize setzte. Inselbewohnern wurde eine jährliche Subvention für jedes Schaf und jede Ziege versprochen. Die Tragfähigkeit der Umgebung spielte keine Rolle. Aus einigen hundert Tieren wurden Tausende, zum Beispiel 35’000 Ziegen und Schafe in Ikaria mit 9000 Einwohnern.
Die Zahl der Züchter stieg an, da sich nun jeder als Züchter bezeichnen konnte, ohne dass Schlachthöfe, Molkereien oder auch nur Weideland vorhanden waren. Die Inseln wurden durch Überweidung und die daraus resultierende Bodenerosion zerstört. Auch die Bauern spürten die negativen Folgen dieser Politik, da es nicht mehr genug Weideland gab und sie gezwungen waren, auf teuer importiertes Futter meist von minderer Qualität zurückgreifen, wie genmanipulierten Mais.
Nur auf wenigen Inseln wie zum Beispiel Skyros auf den Sporaden wird noch die traditionelle, nachhaltige und extensive Tierhaltung betrieben, die schmackhaftes Ziegenfleisch ergibt.
Auch die traditionelle Fischereiindustrie wurde zerstört. Anstatt den riesigen Fangflotten Einhalt zu gebieten, beschloss der Staat, wieder einer europäischen Politik folgend, die Überfischung zu begrenzen, indem er mehr als 13’500 Fischerboote zerstörte. 90 Prozent dieser Schiffe waren aus Holz, traditionelle Meisterwerke des Schiffbaus, die wir heute kaum mehr bauen können, die man aber in weniger touristischen Regionen noch beobachten kann.
Zusammen mit diesem einzigartigen kulturellen Erbe sind auch Tausende von Arbeitsplätzen verschwunden, denn selbst das kleinste Boot beschäftigte direkt oder indirekt drei bis vier Personen in Gebieten, in denen der Staat nicht in der Lage ist, auch nur ein paar stabile Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung zu schaffen.
Mit den 30’000 bis 50’000 Euro, die die durchschnittliche Entschädigung für die Zerstörung jedes Bootes ausmachte, baute jeder Fischer in der Regel ein paar Zimmer zur Vermietung oder etwas Ähnliches, das aber nicht das ganze Jahr Geld einbrachte.
Gleichzeitig fischen in denselben Gebieten, in denen die Fischer früher weiche Netze einsetzten, riesige Fischkutter, die auch aus dem Ausland kommen. Sie setzen teils sogar Grundschleppnetze ein, dezimieren die Fischbestände und zerstören häufig produktive Ökosysteme.
Es ist also kein Wunder, dass man auf touristischen Inseln kaum mehr frischen Fisch findet. An Orten, wo der Massentourismus nicht willkommen ist oder die er noch nicht entdeckt hat, gibt es das allerdings noch: frischen Fisch, direkt vom Fischerboot in die Taverne geliefert.
Während die Inselbewohner daran sind, die Ergebnisse dieser Politik auszubaden, hatte die Regierung eine weitere Idee, die, falls sie umgesetzt wird, zu einer weiteren ökologischen Katastrophe führen dürfte.
Die Bewohner der Inseln haben eine ästhetische Landschaft geschaffen, die ein wichtiges Beispiel ihrer Kultur ist und die wir in den Ferien bewundern. Die Gebäude, mit der Ausnahme einiger neuer Villen oder Verwaltungsgebäude sind mit der Umgebung und der Landschaft verwoben. Kein Haus beeinträchtigt die Landschaft oder verdeckt seinem Nachbarn die Sicht. Zu dieser einzigartigen Ästhetik gehören auch die Geräusche des Windes, der durch die engen Gassen weht.
Dieses Gleichgewicht war eine Voraussetzung für das Funktionieren von isolierten Gesellschaften, in der jeder den anderen brauchte.
Die neueste Idee kommt unter dem ironischen Titel «grüne Inseln» daher. So werden auf einzigartigen Inseln wie Amorgos, Paros, Tinos, Andros, Ikaria, Samothraki usw., aber auch auf kleinen Inseln, wo einige wenige verbliebene Einwohner in perfektem Gleichgewicht mit besonders wichtigen Ökosystemen leben, Vorbereitungen für die Installation von Windrädern im ganz grossen Massstab getroffen. Sie sollen Energie liefern, die nicht nur den Bedarf der Bewohner deckt, sondern vor allem Energie erzeugen, die über Unterseekabel in die städtischen Zentren und zu den Grossverbrauchern transportiert wird. Und das mit Windturbinen, die nach 15 bis 20 Jahren veraltet sind und abgerissen werden müssen.
Dabei macht die Regierung auch vor Natura 2000-Schutzgebieten nicht Halt. Der Hauptanreiz ist das kostenlose Land. Ähnliche Anlagen könnten im industriellen Massstab auch in der Nähe von Städten gebaut werden, doch dies ist mit Kosten verbunden, während die Berge und Inseln praktisch kostenlos zur Verfügung stehen.
Es müssen aber Bergkämme eingeebnet werden, Strassen müssen für das Aufstellen und Warten der Anlagen gebaut werden und Häfen müssen für die Anlieferung gebaut werden. Das sind Anlagen, die in keinem Verhältnis zur jeweiligen Grösse der Inseln stehen. Bei einem der bereits genehmigten Projekte auf den Kykladen und den Dodekanes ist beispielsweise geplant, mehr als 100 Windturbinen mit einer Höhe von jeweils bis zu 198 Metern auf Inseln zu installieren.
https://transition-news.org/griechische-inseln-von-der-autarkie-zur-totalen-abhangigkeit
1983 war der Blödsinn mit den Windrädern schon auf Griechischen Inseln wie Chios zu sehen. EU Blödsinn, im Mafia Stile
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