China will sein wirtschaftliches Engagement in Griechenland massiv
ausbauen. Schon 2008 übernahm Chinas größte Reederei die Verwaltung des
Containerhafens von Piräus. Nicht alle Griechen freut das.
Vor einem Jahr hatte der griechische Regierungschef Antonis Samaras bei einem Besuch im "Reich der Mitte" für neue Investitionen geworben. Seitdem hat sich einiges getan, glaubt Jorgos Tzogopoulos vom Athener Think Tank ELIAMEP. "Chinesische Firmen investieren derzeit verstärkt in Telekommunikation und Infrastruktur, sowie in Immobilien", sagt China-Experte Tzogopoulos. Vielversprechend sei das Tourismusgeschäft, obwohl die Besucherzahlen eher bescheiden wirkten, erläutert der Analyst: "2012 kamen 12.000 Touristen aus China nach Griechenland, ein Jahr später waren es immerhin 28.000. Für 2014 erwarten wir einen deutlichen Zuwachs."
China auf Einkaufstour
Li Keqiang hat gut lachen: die chinesische Wirtschaft ist stark und kann im Ausland auf Einkaufstour gehen
In einem Gastbeitrag für die Athener Zeitung "Kathimerini"
bekundet Li Keqiang deutliches Interesse an der Förderung chinesischer
Investitionen in Straßen und Flughäfen, sowie in Eisenbahninfrastruktur,
Logistik und Seeverkehr. Seit Jahren wird in Athen über eine
Beteiligung Chinas an der Privatisierung der maroden Staatsbahn OSE
spekuliert - was Peking weder bestätigt noch dementiert. Unbestritten
ist dagegen, dass Chinas mächtiger Mann den Hafen von Piräus zum "besten
Hafen im Mittelmeer" umbauen will. Großes Potential sieht er nach
eigenen Angaben auch in der Meeresforschung, sowie im Umweltschutz. "Die Chinesen handeln strategisch. Sie betrachten Griechenland als das östlichste Land des Westens und vor allem auch als ein Land, das ihnen wohlgesonnen ist", erklärt Jorgos Tzogopoulos im Gespräch mit der DW. Deshalb wolle China über Griechenland einen Zugang zu den europäischen Märkten bekommen. Das käme auch den Griechen entgegen, die in Krisenzeiten auf frisches Geld angewiesen seien, sagt der Analyst.
Schon seit langem engagiert sich China im Hafen von Piräus, einem Knotenpunkt für den Warenverkehr nach Osteuropa. 2009 leaste die Pekinger Staatsreederei COSCO einen Großteil der Hafenanlagen für 500 Millionen Euro und betreibt heute dort ihren größten Containerhafen außerhalb Asiens. Ihre Investition war von Anfang an umstritten: Der damalige Oppositionschef Giorgos Papandreou drohte, die Teilprivatisierung des Hafens im Fall eines Wahlsiegs rückgängig zu machen, ruderte allerdings als Regierungschef schnell zurück. Nun übernimmt die Linkspartei SYRIZA die Rolle des politischen Quertreibers und kritisiert den "Ausverkauf von Staatsvermögen".
Gewerkschaften in Lauerstellung
Derzeit wird der Schiffsanleger Pier 2 von COSCO betrieben. Dort konnte der Umschlag innerhalb weniger Jahre verdoppelt werden. Mit Pier 1 steht der staatlichen Hafengesellschaft OLP nur ein kleiner Teil des Geländes zur Verfügung. Da 67 Prozent von OLP zum Verkauf angeboten werden,
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http://www.dw.de/china-will-in-griechenland-weiter-investieren/a-17717755
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