7. Juni 2013 um 13:11 Uhr
Guter Bulle, böser Bulle – der IWF und seine unglaubwürdige Selbstkritik
Der IWF gibt sich äußerst selbstkritisch. In einer offiziellen Ex-Post-Analyse [PDF - 1.1 MB]
räumt der IWF schwere Fehler bei der „Griechenlandrettung“ ein. Soll
man sich nun darüber freuen, dass ein Akteur der Troika endlich das
Offensichtliche eingesteht? Im deutschen Strafrecht setzt eine „tätige
Reue“ voraus, dass der „Täter“ nach Beginn seiner Tathandlung wieder
Abstand von seiner Tat nehmen will. Eben dies ist beim IWF aber nicht
der Fall. Im offiziellen Griechenland-Bericht des IWF [PDF - 1.4 MB],
der am gleichen Tag wie die Ex-Post-Analyse veröffentlich wurde, ist
von „tätiger Reue“ nicht viel zu erkennen. Im Gegenteil – anstatt aus
den nun eingeräumten Fehlern zu lernen, setzt der IWF auch in der
Zukunft auf eben die Medizin, die sich als Gift herausgestellt hat. Was
will der IWF mit seiner vorgespielten Selbstkritik erreichen? Von Jens Berger.Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.
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