Novomatic und der ungarische Casino-Pate: Österreichs Geschäfte mit Orbáns Mafiastaat
Mit der Kooperation der Novomatic, einem der größten Glücksspielkonzerne der Welt, mit der Las Vegas Gruppe von Orbáns Medien- und Casino-Paten Andy Vajna, unterstützt indirekt auch der österreichische Staat die Angriffe auf Demokratie und Medienfreiheit in Ungarn. Der Deal weist Parallelen zur Schließung der Népszabadság auf, denn auch damals war es österreichisches Know How und Kapital, das gewissenlos politischen Zielen der Orbán-Eliten diente.
Die Novomatic-Tochter Greentube bietet ab sofort über die die Online-Plattform vegas.hu verschiedene Online-Spiele an, darunter "Lucky Lady´s Charm", "Sizzling Hot" und "Book of Ra". Vegas.hu gehört zum Konsortium der Las Vegas Casino AG des Orbán-Beraters und -günstlings Andy Vajna und ist das erste lizensierte, private Online-Glücksspielportal Ungarns, nach den neuen, exclusiv auf Vajna zugeschnittenen Gesetzen.
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So geschehen im Februar für die Las Vegas Gruppe Vajnas, der außerdem insgesamt fünf direkte Casino-Lizenzen in Budapest hält sowie weitere "stille" Beteiligungen und damit fast eine Monopolstellung inne hat. Mithilfe der Lizenzen konnte er auch das Verbot von Glücksspielautomaten umgehen, das für lizensierte Casinos nicht gilt. Ihm wurden außerdem großzügige Steuernachlässe und Boni gewährt, die teilweise die Gerichte beschäftigten, Ermittlungen, die natürlich ins Nichts führten, wie immer, wenn Orbáns Günstlinge den Aktendeckel zieren.
Dass die niederösterreichische Novomatic, ein auch in Österreich wie eine Krake bis tief hinein in die Politik lobbyierendes Konstrukt, mit Vajna Geschäfte macht, hat zur Folge, dass die Republik Österreich sich indirekt mit einem von Orbáns zwielichtigsten Gestalten ins geschäftliche Bett begibt, denn die Novomatic hält seit Kurzem auch ca. 17,8% Anteile an den Casinos Austria, die wiederum zu einem Drittel staatlich sind. Novomatic stellt in den Casinos Austria einen Aufsichtsrat.
Andy Vajna, der nach Orbáns Machtantritt 2010 von diesem nach Ungarn geholt wurde, um die staatliche Filmförderung neu zu gestalten - sprich ideologischer und adminsitrativer Zensur (Recht auf "Final Cut") zu unterwerfen, ist nicht nur der Casino-Pate des Landes, sondern, neben Strohmann Mészáros und der grauen Eminenz Habony, auch einer der wichtigsten Player beim Aufbau eines Fidesz-nahen Medienimperiums, das in erster Linie die Zerstörung der freien Medien im Sinne hat sowie die flächendeckende Beschallung des Volkes mit der völkischen Anti-EU und Anti-Demokratie-Propaganda Orbáns.
Vajna gehört u.a. die zweitstärkste Sendergruppe des Landes, TV2, die er - über dubiose Strohleute - einst von ProSiebenSat1 übernahm, mit einem Kredit der staatlichen Eximbank, sozusagen der Haussparkasse der Fidesz-Nomenklatura finanzierte, den er wiederum durch großzügige Werbeminuten staatlicher Auftraggeber zurückzahlen konnte. TV2 schickt sich an, bald den Marktführer RTL Klub einzuholen. Vajna ist außerdem mittlerweile Marktführer im privaten Radiomarkt Ungarns, auch hier wieder massiv protegiert von staatlichen Behörden.
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http://www.pesterlloyd.net/html/1715novomaticvajna.html
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