Die heutigen Demonstrationen überall sind Folgen wie die Auswanderung und Migration im Balkan
Die Aufsplitterung Jugoslawiens und Rekolonialisierung Bosniens
Anlässlich des 20. Jahrestags des verbrecherischen Überfalls der
NATO auf Jugoslawien finden Sie hier einige Artikel, die ich damals
übersetzt habe und die auf der Website "The Emperor´s New Clothes" ("Des
Kaisers neue Kleider") veröffentlicht worden sind. (Klaus Madersbacher)
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Anpassung des gesetzlichen Rahmens
In Eile wurde eine Reihe von Gesetzen in Zusammenarbeit mit westlichen Juristen und Beratern eingeführt. Ein neues Bankengesetz wurde geschaffen, das die Auflösung der staatseigenen Banken vorsah. Über die Hälfte der Banken des Landes wurden aufgelöst, der Schwerpunkt lag auf der Gründung von "unabhängigen profitorientierten Institutionen" (15). Bereits 1990 war das staatliche Bankensystem, bestehend aus der jugoslawischen Nationalbank, den Nationalbanken der acht Republiken und autonomen Provinzen und den Kommerzbanken unter Anleitung der Weltbank aufgelöst (16). Ein Weltbankkredit für die Strukturanpassung des Finanzsektors wurde 1990 verhandelt und sollte 1991 von der Belgrader Regierung angenommen werden ...
Das Pleiten-Programm
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Nach offiziellen Angaben wurden 1989 248 Firmen in den Bankrott gesteuert oder liquidiert, wodurch 89.400 Arbeiter ihre Arbeitsplätze verloren (19). Während der ersten neun Monate 1990, also direkt nach Einführung des IWF-Programms, mussten 889 Unternehmen mit insgesamt 525.000 Arbeitern zusperren (20). In weniger als zwei Jahren verloren somit infolge der IWF-Reformen 600.000 (der insgesamt 2.700.000) Industriearbeiter ihren Arbeitsplatz. Die meisten Firmenpleiten gab es in Serbien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Kosovo (21).
Viele Staatsunternehmen versuchten, dem Bankrott durch die Nicht-Auszahlung von Löhnen zu entkommen. Eine halbe Million Arbeiter bekamen in den ersten Monaten 1990 keine Löhne, um den Forderungen der Gläubiger im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen entsprechen zu können. Reallöhne waren im freien Fall, Sozialprogramme zusammengebrochen, die Arbeitslosigkeit stieg in Zuge der Firmenzusammenbrüche laufend an - in der Bevölkerung verbreitete sich eine Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit. Als Ante Markovic schließlich seine " Privatisierung laut Programm" in die Wege leitete, entschieden sich die Oligarchien in den Republiken, die mittlerweile alle schon eine eigene "nationale Renaissance" im Kopf hatten, anstatt der Wahl zwischen einem rein jugoslawischen Markt und einer Hyperinflation ihr Heil im Krieg zu suchen, der die wahren Ursachen der wirtschaftlichen Katastrophe verschleiern würde (22).
Das im Jänner 1990 realisierte IWF-Programm führte zweifelsohne zu steigenden Unternehmensverlusten und stürzte viele der großen Unternehmen in den Bereichen Elektrizitätsversorgung, Erdölverarbeitung, Maschinenbau und Chemie in den Bankrott. Mit der Liberalisierung des Handels im Jänner 1990 führte eine Flut von importierten Gütern zum weiteren Verfall der heimischen Produktion. Die Finanzierung dieser Importe erfolgte durch Kredite, die im Rahmen des IWF-Pakets großzügig von Weltbank, IWF und anderen gewährt und ausbezahlt wurden, um die wirtschaftlichen Reformen zu unterstützen. Durch diese Importbonanza wuchsen die Schulden Jugoslawiens im Ausland ständig, während die Zinsen- und Preisentwicklung für die heimischen Produzenten dazu führte, dass diese sich im eigenen nationalen Markt immer schwieriger oder gar nicht mehr behaupten konnten........................
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Anpassung des gesetzlichen Rahmens
In Eile wurde eine Reihe von Gesetzen in Zusammenarbeit mit westlichen Juristen und Beratern eingeführt. Ein neues Bankengesetz wurde geschaffen, das die Auflösung der staatseigenen Banken vorsah. Über die Hälfte der Banken des Landes wurden aufgelöst, der Schwerpunkt lag auf der Gründung von "unabhängigen profitorientierten Institutionen" (15). Bereits 1990 war das staatliche Bankensystem, bestehend aus der jugoslawischen Nationalbank, den Nationalbanken der acht Republiken und autonomen Provinzen und den Kommerzbanken unter Anleitung der Weltbank aufgelöst (16). Ein Weltbankkredit für die Strukturanpassung des Finanzsektors wurde 1990 verhandelt und sollte 1991 von der Belgrader Regierung angenommen werden ...
Das Pleiten-Programm
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Nach offiziellen Angaben wurden 1989 248 Firmen in den Bankrott gesteuert oder liquidiert, wodurch 89.400 Arbeiter ihre Arbeitsplätze verloren (19). Während der ersten neun Monate 1990, also direkt nach Einführung des IWF-Programms, mussten 889 Unternehmen mit insgesamt 525.000 Arbeitern zusperren (20). In weniger als zwei Jahren verloren somit infolge der IWF-Reformen 600.000 (der insgesamt 2.700.000) Industriearbeiter ihren Arbeitsplatz. Die meisten Firmenpleiten gab es in Serbien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Kosovo (21).
Viele Staatsunternehmen versuchten, dem Bankrott durch die Nicht-Auszahlung von Löhnen zu entkommen. Eine halbe Million Arbeiter bekamen in den ersten Monaten 1990 keine Löhne, um den Forderungen der Gläubiger im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen entsprechen zu können. Reallöhne waren im freien Fall, Sozialprogramme zusammengebrochen, die Arbeitslosigkeit stieg in Zuge der Firmenzusammenbrüche laufend an - in der Bevölkerung verbreitete sich eine Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit. Als Ante Markovic schließlich seine " Privatisierung laut Programm" in die Wege leitete, entschieden sich die Oligarchien in den Republiken, die mittlerweile alle schon eine eigene "nationale Renaissance" im Kopf hatten, anstatt der Wahl zwischen einem rein jugoslawischen Markt und einer Hyperinflation ihr Heil im Krieg zu suchen, der die wahren Ursachen der wirtschaftlichen Katastrophe verschleiern würde (22).
Das im Jänner 1990 realisierte IWF-Programm führte zweifelsohne zu steigenden Unternehmensverlusten und stürzte viele der großen Unternehmen in den Bereichen Elektrizitätsversorgung, Erdölverarbeitung, Maschinenbau und Chemie in den Bankrott. Mit der Liberalisierung des Handels im Jänner 1990 führte eine Flut von importierten Gütern zum weiteren Verfall der heimischen Produktion. Die Finanzierung dieser Importe erfolgte durch Kredite, die im Rahmen des IWF-Pakets großzügig von Weltbank, IWF und anderen gewährt und ausbezahlt wurden, um die wirtschaftlichen Reformen zu unterstützen. Durch diese Importbonanza wuchsen die Schulden Jugoslawiens im Ausland ständig, während die Zinsen- und Preisentwicklung für die heimischen Produzenten dazu führte, dass diese sich im eigenen nationalen Markt immer schwieriger oder gar nicht mehr behaupten konnten........................
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