International
Bulgarien: Streit um den Großmufti
Der von den Muslimen gewählte Großmufti Mustafa Alis Haci wurde von dem Oberste Berufungsgericht Bulgariens von seinem Amt entlassen. Stattdessen wurde Nedim Gencey in das Amt gebracht. Dieser stammt aus der Zeit des kommunistischen Diktators Todor Jivkov. Bulgarische Muslime und Muftis verurteilten das Gerichtsurteil aufs Schärfste. Es sei “nicht gerecht”, dass der am 12. Mai rechtmäßig gewählte Großmufti Haci entmachtet werde, sagten sie in einer gemeinsamen Erklärung.
“Mit dem Gerichtsturteil hat sich der Staat unberechtigt in die Religionsangelegenheiten der Muslime eingemischt und einen anderen, stark umstrittenen Kandidaten zum Großmufti ernannt. Wir fordern den Staat daher auf, die Stimmen der 1,5 Millionen Muslime nicht zu ignorieren”, hieß es in der Erklärung weiter.
Im Weiteren machten sie darauf aufmerksam, dass Gencev im Jahr 2006 gemeinsam mit seinen Partnern 1 Million bulgarische Leva unterschlagen habe und darüber hinaus seit 20 Jahren muslimische Interessen sabotiere. Muftis forderten so das Stadtgericht von Sofia auf, Verantwortung zu übernehmen und die im Jahr 2009 ernannte Organisation des Grofmuftis Mustafa Alis Haci und Sabanali Ahmet anzuerkennen.
Unterdessen wies der neu ernannte Großmufti Nedim Gencev jegliche Kritik zu seiner Person zurück und beschuldigte Haci und seine Gefolgsleute damit, dass diese gegen die Gesetze Bulgariens verstießen und schlechten Einfluss auf Muslime in Bulgarien hätten. Die Stimmen der Muslime hätten durch Schwindel erschlichen. Die Entmachtung des Muftis Mustafa Alis Haci durch den bulgarischen Staat sei daher alles Rechtens. (ab)
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