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Dienstag, 5. Februar 2019

Skutarisee: Tote bei Bootsunglück nach Klosterbesuch



Ein Ausflugsboot auf dem Skutarisee in Montenegro. (Archivfoto)
Ein Ausflugsboot auf dem Skutarisee in Montenegro. (Archivfoto) Quelle: picture alliance / imageBROKER
Vranjina
Eine Bootstour zu einem Kloster in Montenegro hat ein tragisches Ende genommen. Vier Menschen sollen ertrunken sein, nachdem das Boot am Sonntag bei hohem Wellengang im Skutarisee gekentert war. Es hätte die Gruppe von Gläubigen vom orthodoxen Kloster auf der Insel Vranjina zum Festland bringen sollen. Bei den Opfern handelte es sich um einen Mann, seine schwangere Frau, ihre zwölfjährige Tochter sowie einen weiteren Mann.
Nach drei Menschen wurde am Montag immer noch gesucht, berichtete das montenegrinische Fernsehen RTCG auf seiner Webseite. Die Überlebenschancen waren sehr gering. Fünf Menschen in dem Boot, unter ihnen der Mönch aus dem Kloster, der es gesteuert hatte, überlebten das Unglück. Einer der Überlebenden berichtete, dass zuerst das Mädchen im Wasser verloren gegangen und ertrunken sei. Die drei Erwachsenen verschwanden in den Fluten, nachdem sie nacheinander vergebens versucht hatten, die anderen zu retten.

Trotz schlechten Wetters Bootstour unternommen?

Die Polizei nahm anschließend den aus Serbien stammenden Mönch fest, der das Unglücksboot gesteuert hatte. Die Behörden werfen ihm vor, sich trotz des schlechten Wetters auf die Bootsfahrt eingelassen zu haben. Den Medienberichten zufolge handelte sich bei den Passagieren um Gläubige, die regelmäßig an den Sonntagsandachten im Kloster Vranjina teilnehmen. 
Der 48 Kilometer lange und 14 Kilometer breite Skutarisee (andere Bezeichung: Shkodrasee) ist das größte Binnengewässer des Balkans. Er liegt zwischen Montenegro, zu dem zwei Drittel gehören, und Albanien. Das Kloster auf der im See gelegenen Insel Vranjina stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Von RND/dpa


Bei einer Kreuzfahrt können Sie die reich gegliederte Küste mit zahlreichen Buchten, kleinen Inseln und Halbinseln genießen. Das sumpfige Ufer bedeckt ein breiter Schilfstreifen, die Seeoberfläche ist mit einem Teppich aus Sumpfpflanzen bedeckt, unter denen die gelbe und weiße Kastanie vorherrscht, und die Pflanze "Kasoranja" besonders interessant ist. Der südliche Teil ist steinig und hütet noch Waldrelikte voller Wildkastanien.
Als bedeutender Standort der Wasservögel wurde der Skutarisee mit der Ramsar-Konvention 1996 in die Weltliste der Sümpfe von internationaler Bedeutung eingetragen. Die Vogelfreunde können hier ihr Hobby vollständig genießen – 270 Arten Vögel sind hier heimisch, von denen leider viele gefährdet oder seltener geworden sind. Ds Wahrzeichen des Skutarisees ist der Krauskopfpelikan. Im See leben an die vierzig Arten Fische, von denen die autochthonen Karpfen und Ukelei am ineressantesten sind. Erwähnenswert ist auch, dass hier auch einige Meerfische leben – Aale, Mugil cephalus, Alosa fallax nilotica. Die Jäger und Fischer sind hier häufige Besucher während der Jagd- bzw. Fischfangsaison.
Im Skutari-See-Becken standen einst etwa zwanzig Klosterbauwerke, so dass diese Region "Zetska Sveta Gora" (Der Heilige Berg von Zeta) genannt wurde. Lesendro und andere Festungen zeugen von hier geführten Kämpfen zwischen Montenegrinern und Türken. Die Klöster, Kirchen, Festungen und Sakraldenkmäler erinnern unmittelbar an alte Herrscher, wie Balsici und Crnojevici.
Inseln
Die zahlreichen Inseln sind interessant als wahres Vogelparadies und als kulturgeschichtliche Denkmäler, die von der einstigen Bedeutung dieser Gegend zeugen.
Die Insel Vranjina ist eine malerische Fischersiedlung. Hier steht das St.-Nikolaus-Kloster. Neulich hat es Vater Nikola, der zehn Jahre der Schatzmeister im orthodoxen Kloster Hylandar in Griechenland war, mit eigenen Händen erneuert. Die Töchter des Königs Nikola verbrachten häufig den Sommer im Klosterlogis, das sich auf der Insel befand und jetzt zerstört ist.
Die kleine Insel Grmozur wird "montengrinisches Alkatraz" genannt. Es ist ein Inselchen mit den Überresten einer türkischen Festung, die dem montenegrinischen König Nikola als Gefängnis für politische Gegner, ausschließlich Nichtschwimmer, diente. Grmozur ist auch ein "Vogelinsel".
Auf der Insel Starcevo befindet sich eine rekonstruierte Kirche aus dem XI Jahrhundert, das erneuerte Logis und das Grab des ersten Druckers kyrillischer Bücher, Bozidar Vukovic-Podgoricanin.
Krajinski arhipelag ist eine Reihe von etwa fünfzig Inseln und Felsen entlang dem südwestlichen Seeufer.
Golubovo ostrvo ist der größte Nistplatz der Silbermöwen in Montengro. Dass Meeresvögel auf einer Süßwasserinsel nisten, ist eine Seltenheit. Die Möwen werden am besten vom Boot aus beobachtet. Sowohl die Nester, als auch die Vögel dürfen aufgenommen werden, nur dass dabei nicht die Eier vernichtet werden sollten, da Möwen eine geschützte Tierart sind.
Auf der Insel Beska steht eine Kirche – Stiftung von Jelena Balsic, der einstigen Herrscherin dieses Gebietes. Mit etwas Glück können Sie auf dieser Insel wilde Taubenscharen oder ein Paar kleiner Eulen – Käuze – beobachten.
Eine Viertelstunde Seefahrt südöstlich von der Möweninsel und Sie kommen zur Reiherinsel. Die Insel ist als Omerova gorica bekannt. Unter den Lorbeerbäumen hat sich eine Kolonie von etwa 40 Nestern der Fischreiher niedergelassen. In den siebziger Jahre wurde sie als die einzige bekannte Reiherkolonie auf den Lorberbäumen beschrieben. In den letzten Jahre gesellen sich zu den Fischreihern auch kleine Seidenreiher . Die Reiher sind eine gefährdete Art , so dass die Eier erhalten bleiben sollen.
Die Inselbesichtigung beende man am besten mit einem Halt am Muric-Strand. Er ist der einzige Sandstrand am See, der in seiner Schönheit hinter den schönsten Adriastränden nicht zurücksteht. Am Strand steht eine kleines Lokal, wo Sie sich nach der angenehmen Schwimmerermüdung den Seekarpfen schmecken lassen können. Bei einheimischen Fischern können Sie am Strand ein Boot mieten, um die "Vogelinseln" zu besuchen. Wenn Sie auf lange Seefahrten keinen Wert legen, können Sie den Strand auch über Land erreichen.

An den Seeufern liegt die einstige Thronstadt des montenegrinischen mittelalterlichen Staates, Rijeka Crnojevica. Dieser kleine, malerische Fischerort stellt damals eine starkes Handelszentrum dar. Die montenegrinischen Herrscher genossen hier das wohltuende Klima, hier wurde der erste kyrillische Buch im slawischen Süden gedruckt. Einen großen Reichtum dieser Region stellten die "komunice", die sich an zahlreichen und sehr fischreichen Seeaugen befanden. Vor den Balkankriegen war Rijeka voller Manufakturbetriebe und gerade hier wurde die erste Apotheke in Montenegro sowie der erste Waffenbetrieb eröffnet. In der "Fabrik Marica" wurden Perlen aus Fischgräten hergestelt.
http://monteinfo.com/skadarsko.htm
 

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