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Samstag, 25. September 2010

Die Bestechungs Orgien der Telekom im Balkan

Sicherheitslücken in Südosteuropa erst vor 4 Jahren geschlossen

Düsseldorf, 25.9.2010-05:00 - Manager der Deutschen Telekom stehen nicht nur in Verdacht, Regierungsbeamte in Mazedonien und Montenegro bestochen zu haben. Tochtergesellschaften in Südosteuropa haben jahrelang in einem noch sensibleren Bereich gegen nationale Gesetze und die internen Regeln einer sauberen Unternehmensführung (Corporate Governance) verstoßen.

Nach einem Bericht der Wirtschaftswoche gab es bis vor drei Jahren erhebliche Sicherheitslücken in den Abhörsystemen für Polizeibehörden einiger Auslandsgesellschaften, unter anderem auch in Südosteuropa. Normalerweise sollte die für Lauschangriffe benötigte Technik so abgeschottet sein, dass nur die dazu befugten Polizeibeamten Telefonate von Verdächtigen abhören und aufzeichnen können.

Die Sicherheitslücken in einigen Telekom-Netzen waren aber offenbar so groß, dass Hacker in die Systeme eindringen und sie jederzeit missbrauchen konnten. Selbst Telekom-Techniker konnten von ihrem Arbeitsplatz aus die Anlagen so manipulieren, dass ein Abhören möglich war. Das geht aus internen Aufzeichnungen der Telekom-Konzernsicherheit hervor, die der WirtschaftsWoche vorliegen.

Nach mehreren Sicherheitsüberprüfungen bei allen Auslandsgesellschaften in den Jahren 2006 und 2007 seien die Systeme inzwischen vor Missbrauch geschützt, heißt es offiziell bei der Telekom.

Die Telekom-Spitze hatte die Sicherheitschecks angeordnet, nachdem der Konkurrent Vodafone in einen Abhörskandal in Griechenland verwickelt worden war. Dort hatten Unbefugte solche Sicherheitslücken ausgenutzt und die Handys des damaligen Ministerpräsidenten Kostas Karamanlis und weiterer Regierungsmitglieder monatelang abgehört.

Ob es bei den Telekom-Töchtern ähnliche Vorfälle gab, sei bisher nicht bekannt, schreibt die Wiwo.(GS)

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