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Montag, 7. September 2009

Am Hindukusch steuert die NATO auf die größte militärische Pleite seit ihrer Gründung zu.

Ein Krieg, der notwendig ist, aber keiner sein soll
Am Hindukusch steuert die NATO auf die größte militärische Pleite seit ihrer Gründung zu.

Die Anforderung von US-Kampfjets durch den deutschen Kommandanten Klein in Kundus, um den Raub zweier Tanklastzüge durch die Taliban zu unterbinden, hat, da bei dem Angriff offenbar auch etliche Zivilisten den Tod fanden oder schwer verletzt wurden (War der Befehl zum Abwurf der Bomben falsch?), weltweiten Protest und weltweite moralische Entrüstung ausgelöst – nicht nur in Afghanistan, sondern auch und vor allem bei den Verbündeten.
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Diese Notwendigkeit ist am Hindukusch aber mitnichten gegeben. Weder ist ausgemacht, dass eine massive Aufstockung der Truppen mehr erreichen wird als bislang, noch stehen dort die existentiellen Nöte der Amerikaner oder das Ende der Welt auf dem Spiel. Richard N. Haass, der Vorsteher des Council on Foreign Relations hat dies auch zu einem sinnigen Wortspiel verführt. Nein, erklärte er jüngst in einem Artikel für die New York Times (In Afghanistan, the Choice Is Ours), der Krieg in Afghanistan ist nicht notwendig, er ist ein „Krieg der Wahl“, nämlich „Mr. Obamas Wahl“ und Krieg. Abbitte leisten

Da man nur in den seltensten Fällen keine Wahl hat, ob Krieg oder Nicht-Krieg, macht es laut Robert Kagan (The President and the ‘Necessary War’ Myth) auch wenig Sinn, Bushs „Irak-Krieg“ gegen Obamas „Afghanistan-Krieg“ auszuspielen und so zwischen guten und bösen, echten und falschen Konflikten zu unterscheiden. Sowohl den einen wie auch den anderen hätte man auch bleiben lassen können. Eine unbedingte Notwendigkeit dazu bestand jedenfalls nicht.

Aus dem Mund des einstigen Neocon und mittlerweile zum politischen Realisten gereiften Politstrategen klang das schon mal ganz anders. Ging es nicht Post-Nine-Eleven vor allem darum, eine existentielle Bedrohung der Supermacht durch Al-Qaida abzuwenden und so das Ende der Welt zu verhindern?

Davon möchte der gefragte Kolumnist der Washington Post aber offenbar nichts mehr wissen. Der tiefere Grund, warum Obama den Krieg am Hindukusch mit dem Siegel der „Notwendigkeit“ überzieht, ist in seinen Augen ein moralischer.

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http://www.heise.de/tp/blogs/8/144968




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