Mutter Teresa war eher Deutsche als Albanerin
Die Friedensnobelpreisträgerin von 1979 wäre im nächsten Jahr 100 Jahre alt geworden. Wer war sie und woher kommt sie? Ihre Jugend verbrachte sie in Skopie. Ihre Eltern waren „Latiner“. Für das oft behauptete Albanertum der Ordensfrau gibt es keinerlei Belege.
Von Wolf Oschlies
EM 10-09 · 04.10.2009
Dr. Andrea Schmitz
Prof. Gjorgi Ivanov, Staatspräsident der Republik Makedonien überreicht dem Autor der Teresa-Biographie, Wolf Oschlies (rechts), eine Urkunde für seine Verdienste.
Der 5. September 2009 war ein heißer Tag auf dem Balkan. Ein Samstag. Prof. Gjorgi Ivanov, Staatspräsident der Republik Makedonien, ließ es sich dennoch nicht nehmen, in Skopje einige Personen zu ehren, die sich um Mutter Teresa verdient gemacht haben.
Die Wohltäterin und von Millionen Menschen auf der Welt noch immer verehrte Friedensnobelpreisträgerin war 99 Jahre zuvor, am 26. August 1910 in der Skopjer „Pop Kočina“ Gasse Nr. 13 geboren worden. Ihr Name lautete Gonxha Agnes Bojaxhiu.
Unter den Geehrten waren der makedonische Albaner Aziz Pollozhani, ehemaliger Bildungsminister Makedoniens und jetziger Präsident einer Mutter-Teresa-Gesellschaft im südmakedonischen Struga, und ich, der Deutsche Wolf Oschlies, dessen noch druckfeuchtes Buch über Mutter Teresas Skopjer Jugendjahre in Makedonien mit Interesse aufgenommen worden war.
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Albanertum der Ordensfrau ein Hirngespinst
Dennoch: Das Albanertum dieser Frau ist ein Hirngespinst! Es gibt keinen einzigen Beweis, Beleg oder Hinweis dafür, dass Mutter Teresa Albanerin gewesen wäre, irgendetwas mit Albanern zu tun gehabt oder auch nur ein paar Worte Albanisch gesprochen hätte. Ungezählte Behauptungen der gegenteiligen Art sind alles andere als beweiskräftig, denn sie bezeugen zumeist nur die Ignoranz der Autoren: „Mutter Teresa, 1910 im albanischen Skopje geboren“, schrieb im September 2007 die Hamburger „Zeit“. Ist etwa Skopje, die immer noch Hauptstadt Makedoniens, denn „albanisch“? Ist die „Zeit“ ein intellektuelles Blatt? Dieses eine Beispiel ist symptomatisch für die immense Flüchtigkeit, die im internationalen Schrifttum im Umgang mit Grunddaten von Mutter Teresa besteht, nachdem selbst die offizielle Website des Friedensnobelpreis-Komitees ein falsches Geburtsjahr, nämlich 1914 angibt, für sie, ihre Preisträgerin von 1979.
In Skopjer Tonarchiven werden bis heute Tondokumente von Mutter Teresa aufbewahrt, wo sie flüssig und fehlerfrei in der Bildungs- und Umgangssprache ihrer Jugend, dem Serbokroatischen, Auskunft gibt: Über sich, über ihre Familie, über ihr geliebtes Skopje etc. Dabei war Serbokroatisch nicht ihre Muttersprache: In ihrer Familie wurde, wie sie selber bezeugte, die aromunische Sprache – die Bojaxhius gehörten der Volksgruppe der Aromunen (Vlachen, Zinzaren, Macedorumänen etc.) an.
Ein makedonischer Germanist vermutet deutsche Wurzeln
Geehrt für ihre Verdienste um Mutter Teresa: Die vom Präsidenten Makedoniens Geehrten versammelten sich um die Statue der Nobelpreisträgerin in Skopie.
Geehrt für ihre Verdienste um Mutter Teresa: Die vom Präsidenten Makedoniens Geehrten versammelten sich um die Statue der Nobelpreisträgerin in Skopie.
Der makedonische Germanist Jovan Alagjosovski ist sogar überzeugt, dass die Bojaxhius deutsche Wurzeln aufweisen. Das ist absolut nicht abwegig: Der gesamte süd- und westbalkanische Bergbau ist ab dem 12. Jahrhundert von deutschen Siebenbürger Sachsen initiiert worden, wovon bis heute zahlreiche Ortsnamen auf „Sas-" zeugen. Warum soll nicht auch Mutter Teresas Familie „sächsische“ Ursprünge haben?
Die Vorstellung ist charmant, wiewohl unbeweisbar. Beweise in Fülle aber gibt es für die vlachisch-aromunische Ethnizität beider Eltern Bojaxhiu: Vater Nikola war als Sprecher der Aromunen in der Skopjer Stadtverwaltung präsent – Mutter Drona, geborene Bernay (1889-1972), entstammte einer aromunischen Familie aus dem Kosovo, die von ihren Nachbarn als „Italiener“ angesehen wurden.
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Dass Albaner in dieser Hinsicht besonders geringe Skrupel aufweisen, wissen wir aus albanischen Akademiegutachten („das älteste Volks des Balkans braucht sein ethnisch reines Staatsgebiet“), Planspielen der terroristischen UÇK („Befreiung aller von Albanern besiedelten Gebiete“) etc. Weil aber das Konzept „Groß-Albanien“ nur geringe Attraktivität für manche Gruppen von Diaspora-Albanern ausstrahlt, hat man es seit einigen Monaten in „natürliches Albanien“ umbenannt.
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http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20091018
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